Marie-Theres Piening, Julia Habermann und Tobias Singelnstein veröffentlichen Artikel zu Vertrauen in und Kontrolle von Polizei
28. November 2024
In öffentlichen Debatten wird Forderungen nach einer intensiveren Kontrolle der Polizei regelmäßig entgegnet, dass die Bevölkerung ein hohes Vertrauen in die Polizei habe und solche Bestrebungen insofern entbehrlich seien. Vor diesem Hintergrund untersucht der Artikel „Polizei: Vertrauen ist gut, Kontrolle auch“ von Marie-Theres Piening, Julia Habermann und Tobias Singelnstein (ConTrust) Wahrnehmungen und Einstellungen in der Bevölkerung zu Problemen in der Polizei, zur Kontrolle der Polizei und zum Umgang mit Fehlverhalten sowie den Folgen für Legitimität und Vertrauen bezüglich der Polizei. Der Artikel wurde kürzlich in der Monatsschrift für Kriminologie und Strafrechtsreform veröffentlicht.
Die empirischen Befunde der Studie zeigen, dass die Gesellschaft zu einem differenzierten Blick auf die Polizei fähig ist: Kontrolle und Vertrauen stellen aus Sicht der Befragten keinen Widerspruch dar. Obwohl das Vertrauen in die Institution hoch ist, werden Probleme in der Polizei wie Ungleichbehandlung, Rassismus und übermäßige Gewalt wahrgenommen. Die Befragten favorisieren einen transparenten und sensibleren Umgang mit Fehlverhalten sowie externe und unabhängige Police Accountability-Mechanismen, während interne polizeiliche Ermittlungen und die Bearbeitung von mutmaßlichem Fehlverhalten durch die Judikative skeptisch bewertet werden.
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Hendrik Simon erhält den 3. Jost-Delbrück-Preis 2024
20. November 2024
Am 19. November 2024 wurde Dr. Hendrik Simon (Mitglied der Forschungsinitiative ConTrust) für sein Buch „A Century of Anarchy? War, Normativity, and the Birth of Modern International Order“ mit dem 3. Jost-Delbrück-Preis ausgezeichnet.
Das Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht (WSI) an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel verleiht den Jost-Delbrück-Preis alle zwei Jahre in Erinnerung an seinen langjährigen früheren Direktor. Der mit 1.000€ dotierte Nachwuchspreis zeichnet herausragende Dissertationen auf dem Gebiet des Friedenssicherungs- und Konfliktvölkerrechts aus, die an Universitäten oder Forschungseinrichtungen in Deutschland, Österreich oder der Schweiz entstanden sind.
In seiner ausgezeichneten Dissertation setzt sich Hendrik Simon kritisch mit der weitverbreiteten Vorstellung auseinander, dass erst mit der Gründung des Völkerbundes, dem Kellogg-Briand-Pakt und der UN-Charta das „freie Recht auf Krieg“ (liberum ius ad bellum) im internationalen Völkerrecht schrittweise geächtet worden sei. Hendrik Simon hinterfragt dieses Fortschrittsnarrativ der Geschichte der internationalen Politik und verortet die Geburtsstunde des modernen völkerrechtlichen Kriegsverbots dementgegen bereits im frühen 19. Jahrhundert.
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Pavan Kumar Malreddy erhält Feodor Lynen-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung
15. November 2024
Mit dem Feodor Lynen-Stipendium wird Wissenschaftler:innen verschiedener Fachgebiete ermöglicht, Forschungsprojekte im Ausland umzusetzen. Der zu englischsprachige Literatur- und Kulturwissenschaft forschende Malreddy wird im Rahmen des Programms auf Basis seines Forschungsvorhabens „The Right to Unbelong: The Ethics and Aesthetics of Contemporary Migrant Literary Cultures“ gefördert.
Er schlägt vor, Migration als eine normative human condition zu verstehen – im Gegensatz zu gegenwärtig populären Vorstellungen. Dazu sollen drei Stränge migrantischer Literatur seit der Jahrtausendwende untersucht werden: (1) die erzwungene Migration aus Post-Konflikt-Gesellschaften in den Westen, (2) die inneren Vertreibungen sowie die ökonomische Migration im und aus dem asiatischen Raum und (3) die aufkommenden Fiktionen über Klimamigration.
Pavan Kumar Malreddy ist Teil der Arbeitsgruppe Medien des Forschungsprojekts ConTrust und lehrt am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität.
Veranstaltungsreihe zu Recht(en) in der ökologischen Krise geht weiter
9. Oktober 2024
Recht ist ein zentraler Schauplatz für gesellschaftliche Auseinandersetzungen geworden. Vor allem bei den Themen rund um die Klimakrise tritt diese Feststellung deutlich zutage. In der Fortsetzung der öffentlichen Veranstaltungsreihe „Klima vor Gericht/Climate Contested. Interdisziplinäre Perspektiven auf Recht(e) in der ökologischen Krise“ in diesem Wintersemester werden erneut Forscher:innen aus verschiedenen Fachrichtungen Perspektiven auf das Verhältnis von Recht und Natur vorstellen und diskutieren.
In diesem Semester wird es in der Reihe unter anderem um den Umgang mit der Letzten Generation, vor allem der Einsatz von Präventivgewahrsam, sowie das Recht im Kontext des Anthropozäns gehen, wobei bei letzterem sowohl ein Selbsteigentum der Natur als auch Rechtsverfahren und Recht selbst in diesem vom Menschen bestimmten Zeitalter besprochen werden.
Organisiert wird die Reihe von Dr. Johan Horst, Marie-Theres Piening, Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Prof. Dr. Doris Schweitzer und Alina Wandelt.
Die Vorlesungsreihe kann sowohl vor Ort, am Campus Westend, besucht werden, als auch digital über Zoom verfolgt werden.
Weitere Information zur Reihe und Teilnahme: Hier…
Ayelet Shachar erhält Career Achievement Award
24. September 2024
Die Juristin und Politikwissenschaftlerin Ayelet Shachar hat den diesjährigen „Carreer Achievement Award“ der Migration and Citizenship Organized Section der American Political Science Association (APSA) gewonnen. Mit dem Preis werden akademische Karrieren ausgezeichnet, die durch überragende Publikationen und Lehre sowie andere Aktivitäten und öffentliche Forschungsarbeiten das Verständnis von Migration und/oder Staatsbürgerschaft im politischen Leben vorangebracht haben.
Shachar habe in ihrer Karriere die wissenschaftlichen Paradigmen im Verständnis von Migration, Staatsbürgerschaft und Zugehörigkeit verändert, heißt es in der Verkündigung. Damit habe sie das Forschungsfeld der Migration und Staatsbürgerschaft in all seinen Facetten beeinflusst.
Ayelet Shachar ist R.F. Harney Chair in Ethnic, Immigration and Pluralism Studies sowie Professorin für Recht, Politikwissenschaft und Globale Angelegenheiten an der Universität Toronto. Im Jahr 2019 erhielt sie den renommierten Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und von 2015 bis 2020 leitete sie das Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften. Die von ihr geleitete Leibniz Research Group „Transformations of Citizenship“ ist am Forschungszentrum Normative Orders der Goethe-Universität Frankfurt angesiedelt.
Zur Meldung im Projekt „Transformations of Citizenship“: Hier…
Zur Leibniz Research Group „Transformations of Citizenship“: Hier…
Festschrift „Die Macht der Rechtfertigung“ zu Rainer Forsts 60. Geburtstag erschienen
15. August 2024
Der Philosoph und Direktor des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ Prof. Dr. Rainer Forst feierte am 15. August 2024 seinen 60. Geburtstag. Aus diesem Anlass erschien im Suhrkamp-Verlag die Festschrift „Die Macht der Rechtfertigung – Perspektiven einer kritischen Theorie der Gerechtigkeit“, in der sich international renommierte Denkerinnen und Denker mit seinem umfangreichen Werk auseinandersetzen.
1964 in Wiesbaden geboren, studierte Forst Philosophie, Politikwissenschaft und Amerikanistik in Frankfurt am Main, New York und Harvard. 1993 promovierte er mit einer Dissertation über Theorien zu politischer und sozialer Gerechtigkeit bei Jürgen Habermas, 2003 habilitierte er sich (damals als Assistent von Axel Honneth) mit seinem Buch „Toleranz im Konflikt“. Neben mehreren Gastprofessuren ist Forst Professor für Politische Theorie und Philosophie an der Goethe-Universität Frankfurt; er lehnte diverse Rufe ins In-und Ausland (darunter Chicago, Princeton, Berlin) ab. Im Jahr 2012 erhielt er den Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Rainer Forst gilt als bedeutender Vertreter der sogenannten „dritten Generation“ der Frankfurter Schule und ist insbesondere für seine Arbeiten zur Theorie der Gerechtigkeit, Demokratie, Toleranz, Macht und Freiheit bekannt. Sein umfassendes Werk wird international breit diskutiert und hat die Philosophie, die politische Theorie sowie politische Diskussionen der Gegenwart erheblich beeinflusst. Das Buch „Die Macht der Rechtfertigung“ versammelt Beiträge namhafter Denkerinnen und Denker, die die vielfältigen Aspekte von Forsts Werk diskutieren und damit zugleich einen Einblick in die neuesten Entwicklungen innerhalb der Kritischen Theorie geben. Herausgegeben wurde es von Mahmoud Bassiouni, Eva Buddeberg, Mattias Iser, Anja Karnein und Martin Saar.
Wir gratulieren Rainer Forst noch einmal von Herzen zu seinem besonderen Geburtstag, verbunden mit allen guten Wünschen für die kommenden Jahre seines akademischen Wirkens, nicht nur in unserer internationalen wissenschaftlichen Community, die Glückwünsche von nah und fern gesendet hat. Wir wünschen ihm vor allem alles Gute und viel Freude für die vielen weiteren Jahre seines Wirkens hier an der Goethe Universität und natürlich hier mit uns bei den Normativen Ordnungen. Wir freuen uns darauf!
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Zur Leseprobe mit Inhaltsverzeichnis: Hier…
Dr. Regina Schidel erhält den WISAG-Preis 2024
20. Juni 2024
Für ihre Dissertation mit dem Titel „Relationalität der Menschenwürde. Zum gerechtigkeitstheoretischen Status von Menschen mit geistiger Behinderung“ wurde Dr. Regina Schidel mit dem WISAG-Preis 2024 ausgezeichnet.
Mit dem Preis wird jährlich die beste sozial- oder geisteswissenschaftliche Dissertation, die sich mit Prozessen und Bedingungen des gesellschaftlichen Zusammenhalts befasst ausgezeichnet. Der Preis ist mit 5.000 € dotiert und wurde erstmals 2008 durch den Firmengründer Claus Wisser († 2023) getiftet.
Dr. Regina Schidel ist gegenwärtig Postdoktorandin der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ und verfasste die Arbeit am Institut für Politikwissenschaft und am Institut für Philosophie. Ihr Erstbetreuer war Prof. Dr. Rainer Forst.
Ihre ausgezeichnete Arbeit analysiert die Diskriminierungsform des Ableismus, d.h. die Schlechterstellung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aus philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive. Auf die Frage, was eine besondere Herausforderung während ihres Forschungsprozesses darstellte, antwortet die Preisträgerin: „Ich bin vor allem zu Beginn meiner Forschung auf Workshops und Fachtagungen immer wieder dem Vorurteil begegnet, Fragen der geistigen Behinderung und der Diskriminierung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen seien eigentlich gar nicht ‚philosophisch‘, weil Philosophie diejenige Disziplin sei, die sich doch mit Vernunft und vernünftiger Subjektivität beschäftige“.
Der Preis wird am 25. Juni 2024 ab 17 Uhr auf der Akademischen Feier der Vereinigung von Freunden und Förderern der Goethe-Universität e.V. auf dem Campus Westend der Goethe-Uniersität, Hörsaal A, SKW-Gebäude, verliehen. Weitere Informationen und Anmeldung zur Verleihung: Hier…
Vertrauen und entgrenzte Gewalt – Beitrag von Hendrik Simon in der Zeitschrift Mittelweg 36
19. Juni 2024
Der Beitrag „Zu einer ‚besonderen Konstellation der Moderne‘ auf inter- und transnationaler Ebene“ ist in der dritten Ausgabe des aktuellen Jahrgangs der Zeitschrift Mittelweg 36 erschienen. Der Konfliktforscher Hendrik Simon untersucht darin im Anschluss an Jan-Philipp Reemtsma die Rechtfertigungsbedürftigkeit von Gewalt und warum sie auch auf zwischenstaatlicher Ebene zur Stabilisierung von Erwartungshaltungen beiträgt.
Die Ausgabe des Mittelweg 36 mit dem Titel „Grenzüberschreitungen. Zur Soziologie der Weltrechtsordnung“ ist kürzlich erschienen. Weitere Beiträge drehen sich unter anderem um die liberale Weltordnung aus rechtssoziologischer Sicht und Transformationen von Krieg und Angriffen auf zivile Infrastruktur.
Mehr Informationen: Hier…
Viertes ConTrust Praxisforum stellt internationale Vergleichsstudie zu Kontrolle der Polizei aus fünf Ländern vor
5. Juni 2024
Welche Befugnisse und welche Ziele haben unabhängige Polizeibeschwerdestellen – auch im Vergleich zu anderen Einrichtungen der polizeilichen Kontrolle? Wie gut sind die Beschwerdestellen in der Öffentlichkeit bekannt? Und wie funktionieren sie eigentlich im internationalen Vergleich? Diesen Fragen geht die internationale Tagung „Police Accountability – Practices and Dilemmas of Independent Police Complaints Bodies and Police Control“ nach. Sie findet vom 19. Juni – 20. Juni 2024 als viertes ConTrust Praxisforum im Gebäude der „Normativen Ordnungen“ auf dem Campus Westend statt.
Referent:innen der Tagung sind unter anderen Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Kriminologe und Strafrechtler an der Goethe-Universität, Prof. Dr. Hartmut Aden, Rechts- und Politikwissenschaftler an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin, der Kriminologe Prof. Dr. Marc Alain von der Université du Québec à Trois-Rivières, Dr. Genevieve Lennon, Juristin der University of Strathclyde und Dr. Anja Johansen, Historikerin der University of Dundee, sowie der Polizeibeauftragte des Bundes Uli Grötsch und Marie Anderson, Police Ombudsman for Northern Ireland.
Weitere Informtationen und Programm: Hier…
Gil Eyal spricht in der ConTrust Speaker Series über Irrtümer der Vertrauensforschung
4. Juni 2024
Mit Beginn des 21. Jahrhunderts haben sich die Diagnosen eines allgemeinen Vertrauensverlusts in Wissenschaft, Experten und öffentliche Einrichtungen genauso explosionsartig vermehrt wie das wissenschaftliche Feld der Vertrauensforschung. Dahinter steht die Annahme, dass wir wissen, was Vertrauen ist und wie man es untersuchen und messen kann.
In seinem Vortrag „Trusting as a skillful act: a critical reconstruction of the sociological theory of trust“ wird Gil Eyal (Professor für Soziologie an der Columbia University) argumentieren, dass diese Annahme falsch ist. Durch eine kritische Rekonstruktion der soziologischen Theorien zu Vertrauen wird er aufzeigen, dass Vertrauen nur als praktische Handlung existiert, die in hohem Maße kontextabhängig ist und von zeitlichen Variablen bestimmt wird. Dies wird er anhand von Beispielen aus Interviews mit Long-Covid-Patienten illustrieren.
Der öffentliche Vortrag findet im Rahmen der „ConTrust Speaker Series“ am 17. Juni 2024 um 18 Uhr c.t. im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Eine Teilnahme über Zoom ist ebenfalls möglich. Um vorherige Anmeldung unter „office@normativeorders.net“ wird gebeten.
Weitere Informationen zum Vortrag: Hier…
„A Century of Anarchy?” von Hendrik Simon bei Oxford University Press erschienen
21. Mai 2024
Folgt man der allgemeinen Lesart der historischen Entwicklung des Völkerrechts und der internationalen Staatenordnung, so durften Staaten im 19. Jahrhundert jederzeit gegeneinander Krieg führen, wenn sie es für notwendig hielten. Erst mit der Gründung des Völkerbundes, dem Kellogg-Briand-Pakt und der UN-Charta wurde dieses „freie Recht auf Krieg“ (liberum ius ad bellum) schrittweise geächtet und das Ende des „Jahrhunderts der Anarchie“ eingeläutet.
In seinem kürzlich erschienenen Buch „A Century of Anarchy? War, Normativity, and the Birth of Modern International Order” hinterfragt Dr. Hendrik Simon (ConTrust) dieses Fortschrittsnarrativ der Geschichte der internationalen Politik. Er skizziert eine Genealogie der modernen Kriegsrechtfertigungen und argumentiert, dass das „liberum ius ad bellum“ eine Erfindung realistischer Rechtsgelehrter im deutschen Kaiserreich war, die gegen den Mainstream liberaler Völkerrechtler anschrieben. In der Zeit zwischen und nach den Weltkriegen wurde diese radikale Mindermeinung als vermeintlich richtig universalisiert, sodass die Vorstellung einer alten anarchischen Ordnung und einer neuen völkerrechtlichen Ordnung die internationale Geschichtsschreibung bis heute dominiert.
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Vortrag und Praxisforum zum Thema polizeiliche Gewaltanwendung
8. Mai 2024
Ein Jahr nach Erscheinen des Buchs „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ laden das Forschungsprojekt „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) und die Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ zu einem Fachtag über „Perspektiven auf übermäßige polizeiliche Gewalt und ihre Aufarbeitung“, der als drittes Praxisforum von ConTrust stattfindet.
Den Auftakt am Vorabend macht am Dienstag, 28. Mai, um 18:30 Uhr im Casino, Festsaal R823 ein öffentlicher Vortrag von Studienleiter Prof. Tobias Singelnstein (ConTrust) und den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus, die die Studienergebnisse vorstellen werden.
Der eigentliche Fachtag am Mittwoch, 29. Mai, von 10 bis 17:30 Uhr, richtet sich an ein interessiertes Fachpublikum. In drei Panelsitzungen wird über Probleme und Lösungsansätze diskutiert.
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„The Noumenal Republic“ von Rainer Forst im Open Access erschienen
7. Mai 2024
In Kants Vorstellung einer „noumenalen Republik“ ist jeder Mensch dem allgemeinen Gesetz unterworfen, das er zugleich als Gesetzgeber mitverfasst. Diese philosophische Idee spiegelt sich heute in dem Grundsatz wider, dass alle Menschen mit gleicher Würde und gleichen Rechten geboren werden. Dieser Grundsatz erscheint jedoch normativ ebenso unumstößlich, wie er täglich aufs Neue empirisch widerlegt wird. Eine kritische Analyse von Gesellschaft und Politik muss aufzeigen, inwieweit die Realität von Macht und Ideologie diese konstruktivistische Auffassung von Würde ad absurdum führt. Es bedarf einer kritischen Theorie nach Kant, um die Kluft zwischen weltfernem Idealismus und der Diagnose praktischer Ausweglosigkeit zu überbrücken.
Prof. Dr. Rainer Forst (Professor für Politische Theorie und Philosophie sowie Direktor des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität Frankfurt) entwirft in seinem Buch „The Noumenal Republic“ eine solche Theorie. Das Buch ist kürzlich im Polity Verlag in englischer Übersetzung erschienen und nun auch im Open Access verfügbar.
Zum Buch im Open Access: Hier…
Irene Weipert-Fenner und Jonas Wolff geben Special Issue zu „Trust and Social Movements“ heraus
6. Mai 2024
Vertrauen ist für Prozesse der gesellschaftlichen Mobilisierung von großer Bedeutung: Wenn sich Aktivisten oder Gruppen an potenziell riskanten und umstrittenen kollektiven Aktionen für ein gemeinsames Ziel beteiligen, verlassen sie sich auf ihre Mitstreiter und Verbündeten. Bislang gibt es jedoch keine Forschungsergebnisse, die zeigen, welche Arten von Vertrauen das Entstehen und die Entwicklung sozialer Bewegungen beeinflussen. Dabei ist Vertrauen nicht einfach eine unabhängige Variable, die die Mobilisierung beeinflusst, sondern im Laufe kollektiver Auseinandersetzungen aufgebaut, stabilisiert, geschwächt oder sogar zerstört wird.
Der aktuelle Sonderband „Trust and Social Movements“ des International Journal of Comparative Sociology geht der komplexen Beziehung zwischen verschiedenen Arten des Vertrauens und den Dynamiken sozialer Bewegungen auf den Grund. Herausgegeben wird er von Dr. Irene Weipert-Fenner (Peace Research Institute Frankfurt, ConTrust) und Prof. Dr. Jonas Wolff (Peace Research Institute Frankfurt, ConTrust), zusammen mit Prof. Dr. Federico Rossi (Universidad Nacional de Educación a Distancia, Spanien) und Dr. Nadine Sika (The American University in Cairo, Ägypten).
Zum Special Issue und der Einleitung im Open Access: Hier…
„Trusting the Blockchain, Trusting the Novel” – Adam Kelly spricht in der ConTrust Speaker Series
2. Mai 2024
Der Erfinder des Bitcoins, Satoshi Nakamoto, begründete die neue Währung mit der Notwendigkeit, dass der Internethandel das Problem des Vertrauens beseitigen müsse. Seit seiner Einführung werden die Auswirkungen der Blockchain-Technologie auf das Problem des Vertrauens – online und offline – intensiv diskutiert. In seinem Vortrag „Trusting the Blockchain, Trusting the Novel” wird sich Adam Kelly (Associate Professor am University College Dublin) mit den Auswirkungen der Blockchain aus literaturwissenschaftlicher Perspektive befassen. Am Beispiel von Jennifer Egans Roman „The Candy House“ (2022) wird Adam Kelly darlegen, wie sich die Blockchain auf das menschliche Leben auswirken könnte und wie die Vertrauensarchitekturen des Romans auf diese Auswirkungen reagieren könnten.
Der öffentliche Vortrag findet im Rahmen der „ConTrust Speaker Series“ am 13. Mai 2024 um 18 Uhr c.t. im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Eine Teilnahme über Zoom ist ebenfalls möglich.
Weitere Informationen zum Vortrag: Hier…
„Narratives of the socio-ecological crisis and Dilemmas of the Energy Transition“ Vortrag von Maristella Svampa am 29. Mai
29. April 2024
Die Klimakrise sowie ihre ökonomischen und gesellschaftlichen Folgen werden gegenwärtig unterschiedlich eingeschätzt und diskutiert. Die Soziologin und Schriftstellerin Maristella Svampa (Universidad Nacional de San Martín, Buenos Aires) wird in ihrem Vortrag „Narratives of the socio-ecological crisis and Dilemmas of the Energy Transition – A critical view from the Global South“ verschiedene Narrative über die sozio-ökologische Krise vorstellen. Dabei wird sie insbesondere auf Konzepte aus Lateinamerika und die dortige Verbindung der sozio-ökologischen Krise mit öko-territorialen Kämpfen und der politischen Ökologie eingehen. Darüber hinaus wird sie sich in ihrem Vortrag mit einigen Diskussionspunkten der Energiewende wie der Dekarbonisierung und ihren geopolitischen Auswirkungen auf den Globalen Süden befassen.
Der öffentliche Vortrag findet am 29. Mai 2024 um 18 Uhr c.t. in Raum 1.G168 im PEG-Gebäude auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt. Er wird von der Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung, Fokus Lateinamerika in Kooperation mit dem Forschungsnetzwerk Lateinamerika / Abya Yala der Goethe-Universität, dem Institut für Sozialforschung (IfS) und der Forschungsinitiative „ConTrust“ am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ veranstaltet.
Weitere Informationen zum Vortrag: Hier…
Goethe Lectures Offenbach – Rainer Forst spricht über Demokratie in Zeiten der Regression
3. April 2024
In gegenwärtigen Debatten um die Krise der Demokratie wird zuweilen davon gesprochen, dass wir in einer Zeit der »antidemokratischen Regression« leben und sofern sie ein Phänomen ist, das sich innerhalb demokratischer Systeme entwickelt, wird dies auch »demokratische
Regression« genannt.
Der Vortrag „Demokratie in Zeiten der Regression. Normative und zeitdiagnostische Überlegungen“ von Prof. Dr. Rainer Forst (Professor für Politische Theorie und Philosophie, Direktor des Forschungszentrums “Normative Ordnungen”und Sprecher der Forschungsinitiative „ConTrust“) im Rahmen der Goethe Lectures Offenbach wird die normativen Voraussetzungen des Begriffes der Regression, verstanden als Diagnose der „Herrschaft der Unvernunft“, untersuchen. Der politische Philosoph wird darüber hinaus Überlegungen zu den Ursachen antidemokratischer Regression und den Paradoxien unserer Zeit präsentieren.
Der öffentliche Vortrag findet am Montag, dem 6. Mai 2024, um 19 Uhr im Klingspor Museum in der Herrnstraße in Offenbach am Main statt. Der Eintritt ist frei. Im Anschluss an den Vortrag wird es die Möglichkeit geben, mit dem Vortragenden in die Diskussion zu treten.
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„Kreation Innovation Märkte – Creation Innovation Markets“ Festschrift für Reto M. Hilty erschienen
11. März 2024
Anfang des Monats März ist die Festschrift „Kreation Innovation Märkte – Creation Innovation Markets“, herausgegeben von Florent Thouvenin, Alexander Peukert (ConTrust), Thomas Jaeger und Christophe Geiger im Springer Verlag erschienen. Mit dem Band würdigen die Herausgeber den Rechtswissenschaftler und ehemaligen Direktor des Max-Planck-Instituts für Innovation und Wettbewerb Reto M. Hilty – eine der führenden Persönlichkeit im europäischen, deutschen und schweizerischen Immaterialgüterrecht.
Die Bandbreite der Themen und die Vielfalt der Autoren spiegeln die Vielschichtigkeit der Tätigkeiten des Jubilars. Die Festschrift enthält Beiträge zu Grundsatzfragen des IP-Rechts, zum Patent-, Urheber-, Design- und Markenrecht, zum Schutz von Geschäftsgeheimnissen, zum Recht der geographischen Herkunftsangaben sowie zum Kartell- und Lauterkeitsrecht. Ein Schwerpunkt liegt auf den Herausforderungen der Digitalisierung, insb. auf dem Umgang des IP-Rechts mit Daten und Künstlicher Intelligenz (KI).
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Sozialpsychologisch-psychoanalytischer Blick auf Israel, Tagung zum Israel-Palästina-Konflikt und Antisemitismus am 25. Februar
14. Februar 2024
Der Überfall der Terror-Organisation Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel und seine Folgen, Krieg und Krisen in Zusammenhang mit dem Israel-Palästina-Konflikt, der neu aufflammende und zugleich alte Antisemitismus weltweit: Sie stehen im Mittelpunkt einer Tagung, zu der das Sigmund-Freud-Institut, das Frankfurter Psychoanalytisches Institut und die Forschungsinitiative ConTrust gemeinsam einladen. Die Tagung „Zu den Krisen in Israel, zum Israel-Palästina-Konflikt und zeitgenössischen Formen des Antisemitismus“ findet statt am Sonntag, 25. Februar, von 14:30 -19:30 Uhr im Sigmund-Freud-Institut, Myliusstraße 20, 60323 Frankfurt am Main sowie online auf der Plattform Zoom.
Die Vortragenden werden die konfliktreiche Thematik aus sozialpsychologisch-psychoanalytischer Perspektive betrachten und analysieren. Aufgrund der starken Nachfrage ist die Teilnahme bei Neuanmeldung nur noch online möglich.
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„Bending the Curve“ – Rahmenprogramm zur Ausstellung mit Beteiligung von „ConTrust“
30. Januar 2024
Die globale Klimakrise gehört zu den größten Herausforderungen unserer Gegenwart. Vor allem von den Industrieländern verursacht, betreffen die Folgen des Klimawandels aber am stärksten den Globalen Süden und ärmere Bevölkerungsschichten weltweit. Dort drohen Verarmung und klimabedingte Migration. Auch in den Industrieländern wird dieses Ungleichgewicht zunehmend zum Thema, wie beispielsweise der Klimaaktivismus der „Letzten Generation“ zeigt.
Die Ausstellung „Bending the Curve – Wissen, Handeln, [Für]Sorge für Biodiversität“ – kuratiert vom Frankfurter Kunstverein in Kooperation mit dem Senckenberg Biodiversität und Klima Forschungszentrum sowie dem Zoo Frankfurt – widmet sich der Frage, wie die Abnahme der Artenvielfalt gestoppt und wie mit Handlungsideen zur Erholung der Ökosysteme eine positive Trendumkehr geschafft werden kann.
Im Begleitprogramm wird die Ausstellung von zwei Veranstaltungen des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität mit Vorträgen von Wissenschaftler*innen der Forschungsinitiative „ConTrust“ ergänzt.
Der Auftaktvortrag „Mobilizing Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und die Gefahren von Plutokratie und Pessimismus“ von Prof. Dr. Darrel Moellendorf (Forschungsintiative „ConTrust“, Goethe-Universität) findet statt am 8. Februar 2024 um 18.30 Uhr statt.
Der zweite Vortrag „(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise“ von Prof. Dr. Klaus Günther (Forschungsintiative „ConTrust“, Goethe-Universität) mit anschließendem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Gabriele Britz (Richterin des Bundesverfassungsgerichts a. D., Justus-Liebig-Universität Gießen) und Prof. Dr. Christoph Burchard (Forschungsintiative „ConTrust“, Goethe-Universität) folgt am 20. Februar 2024 um 20 Uhr. Es moderiert Rebecca Caroline Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums „Normative Ordnungen“, Goethe-Universität.
Weitere Informationen zum Vortrag „Mobilizing Hope. Klimaaktivismus, Solidarität und die Gefahren von Plutokratie und Pessimismus“ von Prof. Dr. Darrel Moellendorf: Hier…
Weitere Informationen zum Vortrag „(Straf-)Recht und Zeit in der Klimakrise“ von Prof. Dr. Klaus Günther mit anschließendem Podiumsgespräch mit Prof. Dr. Gabriele Britz und Prof. Dr. Christoph Burchard: Hier…
„Können wir dem Völkerrecht (noch) trauen?“ Artikel von Hendrik Simon im Journal „Soziale Systeme“ erschienen
22. Januar 2024
Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die internationale Ordnung grundlegend erschüttert und stellt die normative Autorität des Völkerrechts in Frage. Hendrik Simon (Mitglied der Forschungsinitiative ConTrust) wendet sich in seinem Artikel „Können wir dem Völkerrecht (noch) trauen? Die russische Aggression gegen die Ukraine und die diskursive Autorität internationaler Normen“, der kürzlich im Journal „Soziale Systeme“ im Open Access erschienen ist, gegen die sogenannte „realistische Perspektive“ in den internationalen Beziehungen und argumentiert, dass die Annahme einer endgültigen Aufhebung des Gewaltverbots nach Artikel 2(4) der UN-Charta ein Verkennen des Wesens des Rechts darstellt. Die Funktion des Rechts bestehe, so Simon, in der Unterscheidung zwischen legitimen und illegitimen Handlungen und erfordere nicht die effektive Verhinderung illegitimer Handlungen, sondern vielmehr deren eindeutige Missbilligung und Sanktionierung durch das soziale Umfeld.
Die Reaktionen der internationalen Gemeinschaft auf den Konflikt in der Ukraine hätten gezeigt, dass Verstöße gegen das Völkerrecht nicht akzeptabel sind und ernsthafte Konsequenzen für die Verantwortlichen haben. Das Völkerrecht habe demnach seine ordnende Funktion keineswegs eingebüßt.
Der Beitrag beleuchtet die konzeptionellen Grundlagen dieser Perspektive und erörtert Möglichkeiten zur Stärkung des Vertrauens in das Völkerrecht. Auch wenn der aktuelle gegenwärtige Krieg das Völkerrecht und die internationalen Institutionen nicht abgeschafft hat, so hat er doch die Notwendigkeit grundlegender Reformen deutlich gemacht.
Zum Artikel: Hier…
Vera King spricht über Aufstieg und Abwehr von Autoritarismus
11. Januar 2024
In der vierten Veranstaltung der Reihe „Frankfurter Schule“ wird die Sozialpsychologin Prof. Dr. Vera King mit dem Journalisten Alf Mentzer über die Herausforderungen durch autoritäre Einstellungen und Ideologien sprechen. Das Gespräch unter dem Titel „Wer ist autoritär?“ findet am 5. Februar ab 19 Uhr im Frankurter Museum für Kommunikation statt.
Aufgabe kritischer Theorien ist es, sozial diskriminierende und anti-demokratische Anschauungen aufzudecken und zu verstehen. Die Frankfurter Schule hat seit ihrer Gründung gesellschaftskritische mit psychoanalytischen Ansätzen verknüpft und somit sozialpsychologische Dynamiken hinter autoritären Denkmustern in den Fokus genommen. Die renommierte Sozialpsychologin Vera King wird in diesem Gespräch daran anknüpfen und die Bedingungen und Gefahren von autoritären Einstellungen und Ideologien beleuchten.
Vera King ist Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität, Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts und Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“ am Forschungszentrum „Normative Ordnungen“. Die Veranstaltungsreihe „Frankfurter Schule“ wird vom Frankfurter Dezernat für Kultur- und Wissenschaft sowie dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ organisiert. Kooperationspartner sind das Institut für Sozialforschung und hr2 Kultur.
Der Eintritt kostet 3 Euro. Tickets sind im Vorverkauf oder an der Abendkasse erhältlich.
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Zwischen Film, Industrie und Wirtschaft: Neuer Sammelband über die Beziehung von Film und Ökonomie erschienen
10. Januar 2024
Der Band „Films That Work Harder. The Circulation of Industrial Film“, der von den Frankfurter Film- und Medienwissenschaftlern und ConTrust-Mitgliedern Prof. Dr. Vinzenz Hediger und Dr. Florian Hoof sowie von Prof. Dr. Yvonne Zimmermann und Scott Anthony herausgegeben wird, ist kürzlich bei Amsterdam University Press erschienen.
In sieben Abschnitten vereint der Sammelband insgesamt dreißig Beiträge, die sich thematisch von Wertschöpfungsketten, nationalstaatlichen Ikonografien und Festivals bis zu postkolonialen Ansätzen und dem Verhältnis von Amateur- und professionellem Film erstrecken.
Von den Herausgeber*innen selbst als „sequel“ beschrieben, knüpft dieser Sammelband nahtlos an den Band „Films That Work“ an, der 2009 erschien und sich spezifisch auf das Verhältnis von Film zu Firmen konzentrierte. Mit dem neuen Band soll – unter der gleichbleibenden Hypothese, dass ökonomische Aktivitäten in enger Verbindung mit Medien und ihren Infrastrukturen stehen – der Fokus nun erweitert werden.
Das Buch ist sowohl als Hardcover als auch als Open Access-Publikation zum Download erschienen.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
Zweites ConTrust Praxisforum „Grenzen des Vertrauens? – Spannungsfelder zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ am 18. Januar 2024
21. Dezember 2023
Die Demokratie sieht sich gegenwärtig wie lange nicht mehr mit der Vertrauensfrage konfrontiert: Haben die Bürger:innen noch ausreichend Vertrauen, dass demokratisch gewählte Politiker:innen ihre Interessen vertreten, und zwar so, dass die vielen Herausforderungen unserer Zeit gelöst werden? Wenn dieses grundlegende Vertrauen immer mehr zerbröckelt, dann wanken nicht nur Regierungen, sondern letzten Endes auch die demokratische Ordnung als solche. Eine derartige Entwicklung findet ihren Ausdruck etwa im Zulauf für rechtspopulistische, teils unverblümt demokratiefeindliche Parteien, deren einfache Lösungsvorschläge immer stärker verfangen. Wie also kann demokratische Politik an Vertrauen gewinnen? Und welche Funktion kommt dabei dem Austausch mit der Wissenschaft zu?
Diese und weitere Fragen beleuchtet das zweite ConTrust Praxisforum „Grenzen des Vertrauens? – Spannungsfelder zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft“ am 18. Januar 2024 im Erdgeschoss des Gebäudes „Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt.
Im Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen „Markt der Möglichkeiten“ werden Verteter:innen aus Wissenschaft, Medien und Politik in einen konstruktiven Austausch treten und u.a. darüber diskutieren, wie die Politik von wissenschaftlichen Erkenntnissen profitieren kann, um Vertrauen zu erzeugen. Verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins Gespräch zu kommen.
Beteiligte der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die Sozialpsychologin Prof. Dr. Vera King, der Kriminologe und Experte für Strafverfolgung, Polizeigewalt und institutionellen Rassismus Prof. Dr. Tobias Singelnstein, sowie die PolitikwissenschaftlerInnen Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Andreas Schindel. Weitere Gäste sind der Redaktionsleiter von MDR Aktuell Florian Meesmann und Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst Ayse Asar, LL.M. (angefragt). Moderieren werden Rebecca C. Schmidt (Geschäftsführerin Normative Orders/ConTrust) und Prof. Dr. Tobias Wille (Politikwissenschaftler/ConTrust).
Nähere Informationen zum Praxisforum „Grenzen des Vertrauens?“: Hier…
Prof. Dr. Indra Spiecker genannt Döhmann, LL.M mit „Public Service Fellowship-Preis“ ausgezeichnet
4. Dezember 2023
Der „Public Service Fellowship-Preis“ der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung ging in diesem Jahr an Prof. Indra Spiecker genannt Döhmann, Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“, und wurde am 30. November feierlich im Rahmen einer Preisverleihung an der Goethe-Universität verliehen.
Spiecker lehrt seit 2013 an der Goethe-Universität Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaften. Sie leitet die Forschungsstelle Datenschutz und ist wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Europäische Gesundheitspolitik und Sozialrecht (ineges). Von vielen Institutionen, insbesondere zu rechtlichen Aspekten der Digitalisierung, wird sie als Expertin häufig zu Rate gezogen, z.B. für den Dritten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung, von den Datenschutzbehörden oder der Antidiskriminierungsstelle des Bundes.
Der mit 10.000 Euro dotierte „Public Service Fellowship-Preis“ wird von der Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung alle zwei Jahre an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Goethe-Universität vergeben, die in bedeutenden wissenschaftlichen oder wissenschaftspolitischen Gremien tätig sind.
Zur Meldung der Goethe-Universität: Hier…
„Relationalität der Menschenwürde“ – Nächster Booklaunch mit Dr. Regina Schidel am 6. Dezember
22. November 2023
In ihrem Buch „Relationalität der Menschenwürde – Zum gerechtigkeitstheoretischen Status von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“, das kürzlich im Campus Verlag im Open Acccess erschienen ist, analysiert Dr. Regina Schidel die Diskriminierungsform des Ableismus, d.h. die Schlechterstellung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aus philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive. Dabei geht sie von einer innovativen Deutung des Begriffs der Menschenwürde aus und zeigt, warum wir allen Menschen als Bewohner:innen einer geteilten Welt Achtung schulden. Am Mittwoch, dem 6. Dezember 2023, um 13 Uhr stellt sie das Buch im nächsten „Book lɔ:ntʃ“ vor, ein interdisziplinärer Austausch schließt sich an.
Dr. Regina Schidel ist PostDoc im Projekt „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ am Forschungszentrum Normative Ordnungen Frankfurt und arbeitet dort zu epistemischen Ausschlüssen und marginalisierten Wissensbeständen.
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Kamingespräch mit Patti Tamara Lenard am 15. November
7. November 2023
Die Kamingespräche oder Fireside Chats des Frauennetzwerks der Forschungsinitiative „ConTrust“ bieten Gelegenheit, Einblicke in die wissenschaftlichen Karrierewege erfolgreicher Frauen zu erhalten, Wissen und Erfahrungen zu teilen und mehr über unterschiedliche Motivationen und Strategien für Frauen in der Wissenschaft zu erfahren. Am 15. November wird Prof. Patti Tamara Lenard von der Universität Ottawa zu Gast für einen Austauch sein und für Fragen und Gespräche beim Kamingespräch zur Verfügung stehen.
Patti Tamara Lenard ist Professorin für Ethik an der „Graduate School of Public and International Affairs“ der Universität Ottawa. Sie forscht zu Migration, Multikulturalismus, Vertrauen und Demokratietheorie. Ihr aktuellstes Buch „Democracy and Exclusion“ ist im August bei Oxford University Press erschienen.
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Dritte internationale Jahreskonferenz „Comparative Perspectives on Trust in Conflict“ am 16. und 17. November
2. November 2023
Am 16. und 17. November findet die dritte Jahreskonfernz der Forschungsinitiative „ConTrust- Vertrauen im Konflikt“ unter dem Titel „Comparative Perspectives on Trust in Conflict“ statt. Im Zentrum der Konferenz werden die Themengebiete „Identität, Führung und Vertrauen, Vertrauen in Sicherheitssysteme, politisches Vertrauen und Konfliktdynamik, Vertrauen und epistemische Konflikte“ stehen, die in insgesamt vier Panels mit Wissenschaftler*innen der Forschungsinitiative und internationalen Gästen interdisziplinär dikutiert werden.
Die Veranstaltung findet im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend statt. Interessierte sind herzlich eingeladen teilzunehmen. Um Anmeldung an office@normativeorders.net wird gebeten.
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Neue ConTrust-Fellows im Goethe Research Experience Program
26. Oktober 2023
Der Präsident der Goethe-Universiät Prof. Dr. Enrico Schleiff begrüßte am 5. Oktober 2023 die neuen Fellows im Goethe Research Experience Program. Erstmals startet damit eine Kohorte von fünf internationalen Masterstudierenden gemeinsam in ihre mehrmonatigen Forschungsprojekte. Bei der Zertifikatsübergabe waren u.a. Alan Valverde von der Stanford University, USA und Adeola Titilola von der University of Ibadan, Nigeria, anwesend, die ihre Forschungsarbeiten aktuell im Rahmen von „ConTrust“ in Zusammenarbeit mit PD Dr. Pavan Malreddy und Prof. Dr. Johannes Völz durchführen.
Zwei weitere Fellows aus China und der Türkei werden Ende Oktober dazu stoßen. Das Programm wird im Bereich Studium Lehre Internationales durch das Global Office koordiniert mit den Exzellenzclusterinitiativen der Goethe-Universität im Rahmen der Exzellenzstrategie von Bund und Ländern abgestimmt sowie mit Schwerpunktprojekten in den Forschungsprofilbereichen umgesetzt.
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Weitere Informationen zum Forschungsaufenthalt von Alan Valverde und Adeola Titilola bei ConTrust: Hier…
Leopoldina verleiht Carus-Medaille an Nicola Fuchs-Schündeln
24. Oktober 2023
Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina würdigt die Wirtschaftswissenschaftlerin Nicola Fuchs-Schündeln für ihre herausragenden Forschungsarbeiten im Bereich der quantitativen Makroökonomie mit der diesjährigen Carus-Medaille. Die Auszeichnung wird ihr im Rahmen des Symposiums der Klasse Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften am Mittwoch, 22. November 2023 in Halle (Saale) überreicht.
Die Carus-Medaille wurde anlässlich des 50. Professorenjubiläums des XIII. Präsidenten der Leopoldina, Carl Gustav Carus (1789–1869), gestiftet und erstmals im Jahr 1896 vergeben. Sie würdigt bedeutende wissenschaftliche Entdeckungen oder Forschungsleistungen jüngerer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf einem in der Leopoldina vertretenen Gebiet.
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„Relationalität der Menschenwürde“ von Dr. Regina Schidel erschienen
19. Oktober 2023
Alle Menschen in unserer Gesellschaft sollten in einem grundlegenden Sinn als Gleiche gelten. Diskriminierungsstrukturen, die Wert und Teilhabe von Menschen einschränken, untergraben diesen normativen Grundsatz.
Regina Schidel analysiert in ihrem Buch „Relationalität der Menschenwürde – Zum gerechtigkeitstheoretischen Status von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen“, das kürzlich im Campus Verlag im Open Acccess erschienen ist, die Diskriminierungsform des Ableismus, d.h. die Schlechterstellung von Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen, aus philosophischer und gesellschaftstheoretischer Perspektive. Ausgehend von einer innovativen Deutung des Begriffs der Menschenwürde zeigt sie, warum wir allen Menschen Achtung schulden und, wie wir den sozialen, rechtlichen und politischen Raum transformieren sollten, um dies zu ermöglichen.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
„Friedensperspektiven in Zeiten des Krieges”: Artikel in der „Neuen Gesellschaft / Frankfurter Hefte“ von Hendrik Simon erschienen
16. Oktober 2023
Die öffentlichen Diskussionen zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine verlaufen entlang einer Konfliktlinie zwischen Waffenlieferungen und Verhandlungslösung. In seinem kürzlich in „Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte“ erschienenen Artikel „Vertrauensbildung zwischen Feinden – Plädoyer für Friedensperspektiven in Zeiten des Krieges“ argumentiert der Politikwissenschaftler und Historiker Hendrik Simon (ConTrust), dass es sich dabei um einen Scheinwiderspruch handle.
Der Forscher stellt dazu dar, wie die beiden Perspektiven miteinander verknüpft sind und reflektiert über die Möglichkeit einer Friedensbildung zwischen verfeindeten Parteien. Er plädiert für einen Umgang, der die Ukraine weder politisch, ökonomisch noch militärisch im Stich lässt und zugleich verstärkt Wege zum Friedensschluss sucht und auslotet. Zudem präsentiert Hendrik Simon diplomatische Wege, die bereits vor möglichen Friedensverhandlungen zwischen verfeindete Konfliktparteien sinnvoll und teilweise bereits international erprobt sind.
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Digitaler Humor und die Kulturpolitik des öffentlichen Vertrauens in Nigeria – Vortrag von James Tunde Yeku im Rahmen der ConTrust Speaker Series
16. Oktober 2023
Inwieweit kann Humor in der digitalen Welt Konflikte und Vertrauen zwischen Bevölkerung und Staat vermitteln? In seinem Vortrag zum Auftakt der ConTrust Speaker Series im Wintersemester 2023/24 untersucht Dr. James Tunde Yékú wie sogenannte „Netizenships“, die unmittelbarste und verdichtetste Form des kulturellen und politischen Kommentars in den sozialen Medien, in Nigeria auf staatliche Institutionen wie beispielsweise die Polizei und ihre Außergerichtlichkeit und Gewalt reagieren und so Missstände in das öffentliche Blickfeld rücken.
Dr. James James Yékú ist Assistant Professor of African and African-American Studies an der University of Kansas, USA. Gegenwärtig ist er Fellow der Alexander von Humboldt-Stiftung am Institut für afrikanische Literaturen und Kulturen der Humboldt-Universität zu Berlin.
Der Vortrag findet am 30. Oktober um 18.15 Uhr im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität statt.
Weitere Informationen und Programm der ConTrust Speaker Series im Wintersemester 2023/24: Hier…
Vorlesungsreihe „Klima vor Gericht/Climate Contested“: Komplexes Wechelspiel zwischen Klimawandel und Recht im Fokus
12. Oktober 2023
Klimaklagen, die Frage nach Rechten der Natur, straf- und verfassungsrechtliche Einordnungen von Klimaprotesten. Die Liste an komplexem Themen, die sich im Spiegel von Recht und Klimawandel entfalten, ist lang. In der Reihe „Klima vor Gericht/Climate Contested. Interdisziplinäre Perspektiven auf Recht(e) in der ökologischen Krise“ sollen die drängendsten dieser Fragen näher beleuchtet werden. In einem ersten Block werden dabei an vier Terminen von namhaften Wissenschaftler*innen Perspektiven auf die Themenkomplexe eröffnet.
Die Veranstaltung wird von Dr. Johann Horst vom Max-Planck-Institut für Rechtsgeschichte und Rechtstheorie sowie von Marie-Theres Piening, Prof. Dr. Tobias Singelnstein (PI ConTrust), Prof. Dr. Doris Schweitzer und Alina Wandelt von der Goethe-Universität organisiert. Eine Fortführung der Reihe ist für das Sommersemester 2024 geplant.
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Lecture & Film-Reihe „Ein Auge für die Welt. Das Kino von Satyajit Ray“ ab dem 26. Oktober 2023
11. Oktober 2023
Satyajit Ray (1921-1992) war der erste Regisseur aus Indien, der globale Anerkennung fand. Als Graphiker, Musiker, Schriftsteller und Regisseur gleichermaßen begabt, schuf Ray ein Werk, das alle Grenzen überschreitet: Die der Gattungen und Künste ebenso wie die der Kulturen.
In der kommenden Lecture & Film-Reihe „Ein Auge für die Welt. Das Kino von Satyajit Ray“ gehen Kenner:innen dieses Werks der Frage nach, was Ray im Zeitalter nach der Globalisierung weiterhin wegweisend macht.
Am 26. Oktober 2023 wird die Reihe um 20 Uhr im Kino des DFF – Deutsches Filminsitut und Filmmuseum eröffnet von Prof. Dr. Vinzenz Hediger (Goethe-Universität, ConTrust, Normative Orders) und dem Vortrag „Rays Weltkino: Zur Genealogie von PATHER PANCHALI“ mit anschließender Filmvorführung von Pather Panchali (Lied der Strasse), Indien 1955, 120 min.
Die Reihe „Ein Auge für die Welt – Die Filme von Satyajit Ray“ wird veranstaltet vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe-Universität Frankfurt und dem Deutschen Filminstitut & Filmmuseum in Zusammenarbeit mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ am Forschungszentrum Normative Ordnungen der Goethe-Universität.
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Ideologikritik in krisenhaften Zeiten: Welche Orientierung kann Theorie bieten?
10. Oktober 2023
Die gegenwärtige Welt ist in Unordnung: Eine drohende (oder vielmehr bereits eingetretene) ökologische Krise von noch nie dagewesenem Ausmaß steht in der gegenwärtigen Lage neben extremen Formen sozioökonomischer und politischer Ungleichheit; neue Formen technologischer Beherrschung und Kontrolle fallen mit einem Wiederaufleben von Populismen und Autoritarismen zusammen; Signifikanten, die einst mit emanzipatorischen sozialen Bewegungen und Theorien verbunden waren (z.B. Freiheit! oder Selbstbestimmung!), werden heute oft für einen reaktionären Gebrauch verwendet. Was ist in der aktuellen Situation zu tun? Kann „Theorie“ eine Orientierung bieten? Und wenn ja, wie?
Philosoph*innen aus Frankfurt – darunter Prof. Dr. Rainer Forst und Prof. Dr. Martin Saar von der Forschungsinitiative ConTrust – und Ljubljana werden am Buchmessen-Freitag unter dem Titel „Ideologiekritik. Heute!“ im alten Adorno-Hörsaal VI gemeinsam Potenziale von Ideologiekritik vor dem Hintergrund einer Welt in Unordnung diskutieren. Die Podiumsdiskussion „Ideologiekritik. Heute!“ ist zugleich ein Hauptevent im Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse 2023 und findet statt in Kooperation mit der Slowenischen Buchagentur JAK, dem Kulturministerium Sloweniens und der Goethe-Universität.
Nach einer Reihe von Eröffnungsstatements wird sich das Podium mit der gegenwärtigen Krise und den gegenwärtigen Paradoxien von Autorität und Souveränität befassen. Es wird zeitgenössische Formen und Ideologien der Freiheit und die sozialen Desorientierungen und Perversionen diskutieren, die sie erzeugen und reproduzieren können. Schließlich wird das Podium versuchen, die zeitgenössische(n) Form(en) des Kapitalismus zu analysieren, in der und durch die wir leben.
Die Veranstaltung wird auch als Livestream auf dem YouTube-Kanal der Goethe-Universität übertragen: Hier…
Weitere Informationen zum Programm des Ehrengastlands Slowenien auf der Frankfurter Buchmesse: Hier…
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„Klimakrise und Strafrecht“ – Ringvorlesung im Wintersemester beleuchtet ein aktuelles Debattenfeld
6. Oktober 2023
Welche Möglichkeiten und Grenzen hat das Strafrecht im Hinblick auf den Klimaschutz? Es stellen sich im Zuge der Klimakrise ganz grundlegende Fragen im Hinblick auf die Theorie und Praxis des Strafrechts. In einer virtuellen Ringvorlesung soll das Verhältnis von Strafrecht und Klimakrise deshalb genauer ausgelotet werden.
In Zeiten eines zunehmend krisenhaft verlaufenden Klimawandels stellt der Begriff Klimastrafrecht in einem weiteren Sinne stellt einen Schlüsselbegriff der Strafrechtsordnung dar. Doch wie mit ihm auf verschiedene Protestformen geblickt werden kann oder welche die liberale Strafrechtsbegründung angesichts des Klimawandels hat; das sind Fragen, die aus dem Feld des Klimastrafrechts hervorstoßen und die genaue Erörterungen verlangen.
An insgesamt 13 Terminen beleuchten Wissenschaftler:innen aus dem In- und Ausland diese und weitere Aspekte des Themas. Die Ringvorlesung ist dazu in die drei Themenblöcke „Klimaschutzstrafrecht, Klimaproteste und Grundlagen“ aufgeteilt.
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Klimaaktivismus der Letzten Generation – Zur Legalität und Legitimität einer politischen Praxis – Podiumsdiskussion am 19. Oktober
6. Oktober 2023
Über die Letzte Generation wird gesellschaftlich kontrovers diskutiert. Einerseits sind die Protestformen und die Gruppierung selbst der Strafverfolgung ausgesetzt, andererseits wird gerade zivilem Ungehorsam als politischer Praxis eine bedeutende Rolle in der sozial-ökologischen Transformation der Gesellschaft zugeschrieben. Allemal werfen die Aktionen der Letzten Generation ganz grundsätzliche Fragen nach der Wirksamkeit und Legitimität von politischem Protest auf, die nicht allein in und mit der Strafrechtsdogmatik aufgelöst werden können.
Am 19. Oktober um 18 Uhr diskutieren Prof. Dr. Thomas Fischer (Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof a.D.) Prof. Dr. Katrin Höffler (Universität Leipzig), Dr. Daria Bayer (Goethe-Universität Frankfurt am Main) und Dr. Jens Marquardt (Technische Universität Darmstadt) unter der Moderation von Prof. Dr. Doris Schweitzer (Goethe-Universität Frankfurt am Main) im Hörsaalzentrum, HZ 1 auf dem Campus Westend der Goethe-Universität über Legalität und Legitimität dieser politischen Praxis.
Die Podiusmdiskussion stellt zugleich den Auftakt der beiden Vorlesungsreihen „Klima vor Gericht/Climate Contested“ und „Klimakrise und Strafrecht“ dar.
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Weitere Informationen zur Vorlesungsreihe „Klima vor Gericht/Climate Contested“: Hier…
Weitere Informationen zur Vorlesungsreihe „Klimakrise und Strafrecht“: Hier…
„Friedensgutachten 2023″ und „International Norm Disputes. The link between Contestation and Norm Robustness“. Zwei Buchvorstellungen im Oktober
26. September 2023
Im Rahmen der Reihe „Book lɔ:ntʃ“ werden zwei neue Bücher von Wissenschaftler:innen des Forschungszentrums Normative Ordnungen und der Initiative ConTrust vorgestellt. Zuerst präsentiert Prof. Dr. Christopher Daase am 9. Oktober um 12.30 Uhr des Friedensgutachten 2023 mit dem Titel „Noch lange kein Frieden“, das im transcript-Verlag erscheint. Dieses Jahr stehen darin die globalen Verwerfungen in Folge des russischen Krieges gegen die Ukraine im Mittelpunkt. Das Friedensgutachten ist das gemeinsame Gutachten der deutschen Friedensforschungsinstitute (BICC / IFSH / INEF / PRIF) und erscheint seit 1987.
Am 18. Oktober um 13.00 Uhr präsentieren Prof. Lisbeth Zimmermann, Prof. Nicole Deitelhoff, Dr. Max Lesch, Antonio Arcudi und Anton Peez ihr Buch „International Norm Disputes. The link between Contestation and Norm Robustness“, welches bei Oxford University Press erscheint. In vier gegenwartsbezogenen und zwei historischen Studien setzen sich die Wissenschaftler:innen darin mit der Anfechtung von und Debatte über internationale Normen, Institutionen und Ordnungen. Die Veranstaltung wird von Prof. Dr. Tobias Wille moderiert.
Zum Book lɔ:ntʃ: „Noch lange kein Frieden. Friedensgutachten 2023“: Hier…
Zum Book lɔ:ntʃ: „International Norm Disputes. The Link between Contestation and Norm Robustness“: Hier…
„StreitFilme – Die Frankfurter Filmtage zu Demokratie, Konflikt und Streit“ ab dem 1. September 2023
21. August 2023
Ab dem 1. September 2023 präsentiert die Filmreihe „StreitFilme – Die Frankfurter Filmtage zu Demokratie, Konflikt und Streit“ im Kino des DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum an sieben Terminen jeweils ab 20 Uhr ausgewählte Spielfilme des europäischen und US-amerikanischen Kinos und ihre Perspektiven auf Streit und (demokratische) Entscheidungsfindung. Im Zentrum der Filmreihe stehen Aushandlungen verschiedener gesellschaftlicher Streit- und Konfliktthemen, aber auch Wesen und Strukturen von Streit zwischen rhetorischer Kunstfertigkeit und eskalierender Gewalt, die aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen betrachtet werden sollen. Die Filme werden jeweils begleitet von einem einführenden Vortrag durch Wissenschaftler*innen der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt.
Den Eröffnungsvortrag am 1. September hält der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Klaus Günther (ConTrust, FGZ) einführend zur Vorführung des Films Twelve Angry Men/Die zwölf Geschworenen aus dem Jahr 1957 von Sidney Lumet.
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Asia Forum 2023 diskutiert bei „ConTrust“ über die politische Wirkmacht der koreanischen Kultur
26. Juli 2023
Der Begriff „Soft Power“, der politische Machtausübung auf Grundlage kultureller Attraktivität beschreibt, ist aktuell in aller Munde. Doch welche Funktion und Bedeutung hat dieses Konzept in verschiedenen nationalen und internationalen Kontexten – und wie wirkt es? Diesen Fragen widmete sich das Asia Forum 2023, das am 6. und 7. Juli im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfand. Unter dem Titel „In Hallyu We Trust? Revisiting ‚Soft Power‘ in the New World Order of Cultural Production“ lud die Forschungsinitiative ConTrust gemeinsam mit dem Interdisziplinären Zentrum für Ostasienwissenschaften (IZO) und dem Verbundprojekt CEDITRAA (Cultural Entrepreneurship and Digital Transformation in Africa and Asia) eine Gruppe hochrangiger Wissenschaftler*innen aus Europa, den USA, Nigeria, Ostasien, Australien und Neuseeland zu einem Workshop an die Goethe-Universität ein, um zwei Tage lang die Zusammenhänge zwischen der kulturellen Anziehungskraft eines Landes und seiner politischen Macht kritisch zu beleuchten.
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Sammelband zu Jean-Luc Godard erschienen
14. Juni 2023
Der schweizerisch-französische Regisseur Jean-Luc Godard hat durch seine Arbeit, insbesondere durch sein Filmessay „Histoire(s) du cinema“, die Geschichte des Kinos maßgeblich geprägt. Er sah das Kino als Zeuge der historischen Katastrophen des 20. und 21. Jahrhunderts und gab ihm eine Verantwortung, die weit über die einer Kunstform hinausgeht. Der Band „Jean-Luc Godard. Film denken nach der Geschichte des Kinos“, herausgegeben von ConTrust-Sprecher Vinzenz Hediger und Rembert Hüser, nimmt Godards Werk zum Ausgangspunktfür eine vielstimmige Reflexion über dieGeschichten und Zukünfte des Kinos. Erschienen ist der Band bei Brill | Fink. Zu den Beiträger*innen gehören Jacques Aumont, Raymond Bellour, Nicole Brenez, Georges Didi-Huberman, Lorenz Engell, Daniel Fairfax, Vinzenz Hediger, Rembert Hüser, Adrian Martin, Volker Pantenburg, Regine Prange, Martin Seel, Philip Ursprung und Michael Witt.
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Ehrendoktorwürde für Nicola Fuchs-Schündeln
13. Juni 2023
Die Auswirkungen der deutschen Wiedervereinigung auf die Entwicklung der Präferenz- und Ressourcenstrukturen der Haushalte in Ost- und Westdeutschland stehen im Fokus mehrerer Forschungsarbeiten, die Wirtschaftswissenschaftlerin Prof. Nicola Fuchs-Schündeln veröffentlicht hat. „Ein Thema, das auch für die Magdeburger Fakultät für Wirtschaftswissenschaft in den vergangenen 30 Jahren von großer Bedeutung war“, heißt es in der Pressemitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die Fuchs-Schündeln jetzt bei ihrer 30-Jahr-Feier mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet hat.
Fuchs-Schündeln hat an der Goethe-Universität seit 2009 die Professur für Makroökonomie und Entwicklung inne und ist Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“. Bevor sie nach Frankfurt kam, war sie Assistenzprofessorin an der Harvard-University in Boston (USA). 2004 war sie in Yale promoviert worden. 2018 wurde sie mit dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis ausgezeichnet, der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnung in Deutschland. 2010 erhielt sie einen Starting Grant des European Research Council (ERC), 2018 einen ERC Consolidator Grant. Sie gehört unter anderem der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina an, sowie dem Wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz.
Zur Pressemitteilung der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: Hier…
Friedensgutachten 2023 „Noch lange kein Frieden“ auf Bundespressekonferenz vorgestellt
13. Juni 2023
Im zweiten Jahr des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist kein Ende der Gewalt in Sicht und die globalen Auswirkungen zeichnen sich immer stärker ab. Die europäischen NATO-Staaten sollten sich auf eine langfristige Unterstützung der Ukraine einstellen. Zu dieser Einschätzung kommen Vertreter*innen der führenden Friedens- und
Konfliktforschungsinstitute Deutschlands in ihrem am Montag, dem 12. Juni, auf der Bundespressekonferenz vorgestellten Friedensgutachten 2023 – darunter auch die Co-Sprecherin der Forschungsinitiative „ConTrust“ Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Christopher Daase, Mitglied des Forschungsinitiative.
Das Friedensgutachten 2023, das den Titel „Noch lange kein Frieden“ trägt, legt klare Empfehlungen an die deutsche Politik nach der „Zeitenwende“ vor. So empfehlen die beteiligten Institute beispielsweise die Wagner-Gruppe zu sanktionieren, die multilaterale Rüstungskontrolle auszuweiten und instabile Gesellschaften im Globalen Süden zu stärken. Ausdrücklich wird davor gewarnt, die militärische Unterstützung der Ukraine einzustellen und – wie in den vergangenen Monaten von einzelnen gesellschaftlichen Gruppen gefordert – nur auf Verhandlungen zu setzen. Die Konsequenz wäre, so das Gutachten, dass Russland seinen Expansionsdrang weiterverfolgen und sich die Sicherheitslage in ganz Europa verschlechtern würde. Waffenlieferungen und Ausbildungshilfe seien weiterhin notwendig, damit die Ukraine sich selbst verteidigen könne.
Zur Pressemeldung: Hier…
Zum Eingangsstatement von Prof. Dr. Nicole Deitelhoff auf der Bundespressekonferenz: Hier…
Erleben wir eine Ära der toxischen Politik? Vortrag von Michael J. Sandel am 6. Juni
9. Juni 2023
In seinem Vortrag am 6. Juni ging Professor Michael J. Sandel von der Harvard University auf die wachsende Unzufriedenheit gegenüber der Demokratie ein und erläuterte, wie insbesondere die gegenwärtigen wirtschaftlichen Praktiken zu Umwälzungen und Ausbrüchen im bürgerlichen und öffentlichen Leben geführt hätten. Die Polarisierung, unter der die Politik heute leide, habe sich ihm zufolge bereits über Jahrzehnte entwickelt und sei das Ergebnis eines neoliberalen Globalisierungsprojekts, das von Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien gleichermaßen vorangetrieben wurde.
Mit einem Schwerpunkt, der die Ursachen für die Unzufriedenheit mit der Demokratie ins Zentrum stellte, beleuchtete er die globalen Auswirkungen und unterstrich den prekären Zustand, in dem sich Demokratien weltweit dadurch befänden.
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Center for Critical Computational Studies“ nimmt Arbeit auf
31. Mai 2023
Das „Center for Critical Computational Studies“ (kurz C3S) nimmt seine Arbeit an der Goethe-Universität auf. Das Zentrum soll ein zukunftsweisendes Forschungs-, Lehr- und Transferumfeld schaffen. So können Systemverständnisse domänenübergreifend vertieft und der (post)digitale Wandel nachhaltig und gerechtfertigt gestaltet werden.
Zu dem vierköpfigen Gründungsteam aus den Bereichen der Geistes-, Sozial-, Lebens- und Computerwissenschaften gehört auch Prof. Dr. Christoph Burchard, Mitglied der Forschungsinitiative ConTrust. Als Gründungssprecher des C3S sieht er eine einmalige Chance für die Universität und Wissenschaftsregion: „Im Gründungsvorstand und zusammen mit den Principal Investigators am C3S werden wir in den kommenden Jahren die Strukturen schaffen, um die ‚Critical Computational Studies‘ mit Leben zu erfüllen. Ohne die Initiative und das unermüdliche Engagement des Präsidenten wäre das nicht möglich gewesen. Wir greifen nun die wichtigen Vorarbeiten auf, setzen Schwerpunkte und fügen all das in die Gesamtstrategie der Goethe-Universität ein. Hierzu stehen wir im engen Kontakt mit Exzellenzcluster-Initiativen und suchen den intensiven Austausch mit den Profil- und Fachbereichen. Diese sind zentrale Partner des C3S.“
Zur Pressemeldung der Goethe-Universität: Hier…
Informationen zu den Forschungsschwerpunkten und Initiativen des Zentrums finden Sie auf der Webseite des Zentrums: www.c3s-frankfurt.de
„Democracy’s Discontent“ – Vortrag von Michael J. Sandel am 6. Juni
25. Mai 2023
Die Kluft zwischen Gewinner*innen und Verlierer*innen innerhalb von Gesellschaften hat sich zunehmend verschärft und die Gemeinschaft wie den politischen Raum gespalten – so Michael J. Sandel. Die Polarisierung, unter der die Politik heute leide, habe sich ihm zufolge bereits über Jahrzehnte entwickelt und sei das Ergebnis eines neoliberalen Globalisierungsprojekts, das von Mitte-Links- und Mitte-Rechts-Parteien gleichermaßen vorangetrieben wurde.
In dem Vortrag des US-amerikanischen Philosophen am 6. Juni um 19 Uhr im Gebäude Sprach- und Kulturwissenschaft (Raum SKW B) auf dem Uni Campus Westend wird der Frage nachgegangen, wie mit einer solchen Entwicklung umzugehen ist in einer Zeit, in der die Demokratie in Gefahr schwebt und wie insbesondere leistungsorientierte Vorstellungen von Erfolg zugunsten einer „politischen Ökonomie von Bürgerschaft“ und Erneuerung der Anerkennung von Arbeit zu überdenken seien.
Weitere Informationen: Hier…
Artikel „Budget politics and democratization in Tunisia“ von Dr. Irene Weipert-Fenner in „Mediterranean Politics“ erschienen
25. Mai 2023
Viele haben den ins Stocken geratenen Demokratisierungsprozess in Tunesien auf die Konsenspolitik zurückgeführt, der es nicht gelungen sei, wesentliche Reformen zur Verbesserung der sozioökonomischen Situation der Mehrheit der Tunesier herbeizuführen. Irene Weipert-Fenner untersucht diese Annahme in ihrem Artikel „Budget politics and democratization in Tunisia“, erschienen am 10. Mai 2023 im Research Journal „Mediterranean Politics“, am Beispiel der Haushaltspolitik in Tunesien.
Die in diesem Bereich getroffenen und stark umstrittenen Entscheidungen führten zu einem Vertrauensverlust in die neuen politischen Institutionen so Weipert-Fenner. In der Analyse zeige sich, dass dies insbesondere auf mangelnde Transparenz und Partizipation im Haushaltsprozess und mangelnde politische Reaktionsfähigkeit und Verlässlichkeit gegenüber der Wirtschaft, den Arbeitnehmern und sozialen Bewegungen zurückzuführen sei. Die Erosion des Vertrauens werde also nicht durch „zu viel“ Konsens, sondern durch intransparente, sprunghafte und willkürliche Entscheidungen verursacht.
Zum Artikel: Hier…
Javier Wilenmann von Bernath zu Gast bei der Forschungsinitiative „ConTrust“
23. Mai 2023
Im Rahmen der ECR-Masterclass war am vergangenen Dienstag, dem 16. Mai 2023, der Rechtswissenschaftler Prof. Javier Wilenmann von Bernath von der Universidad Adolfo Ibáñez Chile zu Gast bei der Forschungsinitiative „ConTrust“. In einem informellen Austausch berichtete Wilenmann von Bernath aus seiner eigenen Forschung und seinem akademischen Werdegang. Dabei sprach er insbesondere auch über den Einfluss der Medien auf die (Strafrechts-)Wissenschaft und Justiz.
Prof. Javier Alberto Wilenmann von Bernath ist Professor und Forschungsleiter an der juristischen Fakultät der Universidad Adolfo Ibáñez, Santiago de Chile, Chile. Er ist Autor mehrerer Bücher und zahlreicher Artikel über Rechtswissenschaft und Strafrecht, von denen etliche in angesehenen Fachzeitschriften in den USA, Deutschland, Spanien und Chile veröffentlicht wurden. Er hat die wichtigsten Institutionen des chilenischen Strafrechtssystems beraten und war Mitglied des Ausschusses für den Entwurf eines neuen Strafgesetzbuchs, der 2015 und 2018 vom Justizministerium eingerichtet wurde.
Armin von Bogdandy spricht zum Auftakt der ConTrust Speaker Series im Sommersemester 2023 über „Vertrauen und Konflikt in der europäischen Gesellschaft“
23. Mai 2023
In der Europäischen Union gibt es, so der allgemeine Eindruck, viele Konflikte und wenig Vertrauen. Das gängige Analyseraster dafür fokussiert auf die Beziehungen zwischen Mitgliedstaaten: zwischen den demokratischen im Westen und den autoritären im Osten, zwischen den sparsamen im Norden und den verschwenderischen im Süden. Der Vertrag über die Europäische Union legt in Art. 2 aber ein anderes Analyseraster nahe: das einer europäischen Gesellschaft. Danach geht es nicht um Konflikte und Vertrauen zwischen Mitgliedstaaten, sondern um Konflikte und Vertrauen in einer Gesellschaft.
Der Vortrag zum Auftakt der ConTrust Speaker Series im Sommersemester 2023 am 5. Juni 2023 um 18. 15 Uhr im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stellt im ersten Schritt diese politische Entscheidung vor und analysiert ihre theoretische Belastbarkeit. Im zweiten Schritt zeigt er, dass die politische Entscheidung, sich als eine europäische Gesellschaft zu begreifen, die Konfliktstrukturen besser abbildet und den Bedarf an Vertrauen besser kalibriert. Der dritte Schritt illustriert diesen Gedanken, indem er ihn auf den Konflikt mit der polnischen Regierung anwendet.
Weitere Informationen und das Programm der ConTrust Speaker Series: Hier…
Nicole Deitelhoff erhält LOEWE-Spitzen-Professur an Goethe-Universität und HSFK
19. Mai 2023
Die Co-Sprecherin der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und Politikwissenschaftlerin Prof. Nicole Deitelhoff erhält eine LOEWE-Spitzenprofessur, die an der Goethe-Universität und am Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) angesiedelt ist. Die Exzellenzförderung gilt für den Zeitraum von 1. Juni 2023 bis 31. Mai 2028. Die vom Land Hessen und der Goethe-Universität Frankfurt dafür insgesamt bereitgestellte Fördersumme beträgt knapp drei Millionen Euro.
Die durch die LOEWE-Förderung ermöglichte Forschung wird unmittelbar an Nicole Deitelhoffs Untersuchungen zur Produktivität von Konflikten anschließen und u. a. auf die Frage gerichtet sein, wie Friedensordnungen so gestaltet werden können, dass sie Vertrauen fördern und Konflikte einhegen. Die in der LOEWE-Forschungsgruppe gesammelten Erkenntnisse sollen für europäische und internationale Sicherheits- und Friedensarchitekturen fruchtbar gemacht werden können. „Ich freue mich sehr darüber, dass ich meine Arbeit an der Goethe-Universität und der HSFK fortsetzen kann. Die LOEWE-Spitzenprofessur ermöglicht mir, eine Forschungsgruppe an Universität und HSFK aufzubauen, die untersucht, unter welchen Bedingungen Konflikte zu (Welt-)Ordnungskonflikten werden. Eine Frage, die auch und gerade im Kontext des Russischen Angriffskrieges in der Ukraine bedeutsam ist, sagt Prof. Nicole Deitelhoff.
Zur Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: Hier…
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Studie „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt
19. Mai 2023
Übermäßige Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland sind bislang nur in Ansätzen untersucht. In einer Studie im Rahmen des Forschungsprojekts „Körperverletzung im Amt durch Polizeibeamt*innen“ (KviAPol) konnten umfassende wissenschaftliche Befunde zu übermäßigen Gewaltanwendungen durch Polizist*innen in Deutschland und zur strafrechtlichen Aufarbeitung solcher Geschehen nun vorgelegt werden. Verfasser*innen der Studie sind ConTrust-Mitglied Tobias Singelnstein, Professor für Kriminologie und Strafrecht an der Goethe-Universität sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen des Projekts Laila Abdul-Rahman, Hannah Espín Grau und Luise Klaus.
Das Forschungsprojekt KviAPol wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und untersucht seit 2018 polizeiliche Gewaltanwendungen und ihre strafrechtliche Aufarbeitung in Deutschland.
Als ein zentrales Ergebnis der Studie hält das Forschungsteam fest: „In den auf eine polizeiliche Gewaltanwendung folgenden Auseinandersetzungen um die Bewertung der Gewalt in Gesellschaft und Justiz erweist sich die polizeiliche Deutungsweise angesichts dieser Umstände als besonders durchsetzungsfähig und dokumentiert so die besondere Definitionsmacht der Polizei.“
Die Ergebnisse des Forschungsprojekts werden in dem Buch „Gewalt im Amt. Übermäßige polizeiliche Gewaltanwendung und ihre Aufarbeitung“ vorgestellt, das im Mai Campus Verlag im Open Access erschienen ist.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung der Goethe-Universität: Hier…
Zur Zusammenfassung der Ergebnisse: Hier…
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ConTrust Working Paper No. 7 „Knowledge and Trust – What We Can Learn from the Debates About Epistemic Injustice“ von Dr. Regina Schidel erschienen
17. Mai 2023
Wie kann man Debatten über epistemische Ungleichheit fruchtbar für eine Vertrauensanalyse machen? Dieser Frage geht Regina Schidel im siebten ConTrust Working Paper nach. Dabei versteht sie epistemisches Vertrauen in einem erweiterten Sinn, nicht etwa nur in Form von Expert*innenwissen, sondern auch als impliziertes, positioniertes und erfahrungsbasiertes Wissen. Basierend auf bereits vorhandenen Einsichten aus Debatten über epistemische Ungleichheit, formuliert sie drei miteinander verbundene Thesen: 1. Fragen des epistemischen Vertrauens und der Vertrauenswürdigkeit können nicht allein mit Bezug auf individuelle Tugenden beantwortet werden, vielmehr haben sie eine strukturelle Komponente, 2. Die Rationalität des epistemischen Vertrauens muss vor dem Hintergrund sozialer Strukturen und gesellschaftlicher Herrschaftsverhältnisse analysiert werden, und 3. Epistemisches Vertrauen ist (auch) ein politisches Phänomen und epistemisch gerechte Beziehungen hängen von politischen Transformationsprozessen ab, die Gleichheit fördern.
Zum Working Paper: Hier…
ConTrust Working Paper No. 6 „Terrorism and Voting“ von Navid Sabet, Marius Liebald und Guido Friebel erschienen
12. Mai 2023
Kann rechtsextremer Terrorismus die Unterstützung für rechtspopulistische Parteien erhöhen und wenn ja, warum? Dieser Frage gehen Navid Sabet, Marius Liebald und Guido Friebel im sechsten ConTrust Working Paper nach, indem sie die Auswirkungen erfolgreicher und fehlgeschlagener Anschläge in deutschen Gemeinden untersuchen.
Dabei zeigt sich, dass erfolgreiche Anschläge zu einem signifikanten Anstieg des Stimmenanteils für die rechtspopulistische AfD bei Landtagswahlen führen. Dies lasse sich darauf zurückzuführen, dass Personen, die der AfD nahestehen, sich vermehrt politisch beteiligen und auch Wähler*innen von anderen Parteien zur AfD abwandern. Darüber hinaus stellen die Autoren fest, dass in lokalen und regionalen Medien über erfolgreiche Anschläge mehr berichtet werde und die Anschläge mit der größten Berichterstattung auch den Stimmenanteil der AfD in Landtags- und Bundestagswahlen am stärksten erhöhen würden.
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„Hasskriminalität und freie Internetrede – Vertrauen im Konflikt durch Strafrecht?“ Podiumsdiskussion am 17. Mai 2023
11. Mai 2023
Unter dem Titel „Hasskriminalität und freie Internetrede – Vertrauen im Konflikt durch Strafrecht?“ findet im Rahmen der 39. Tagung der deutschsprachigen Strafrechtslehrerinnen und -lehrer sowie präsentiert von der Forschungsinitiative „ConTrust. Vertrauen im Konflikt“ am Mittwoch, 17. Mai, um 19 Uhr im Hörsaal 1 im Hörsaalzentrum am Campus Westend eine öffentliche Podiumsdiskussion statt.
Auf dem Podium soll diskutiert werden, ob und in welchem Umfang die freie Rede im Internet durch rechtliche Maßnahmen eingeschränkt werden sollte und welche Rolle das Strafrecht und die Strafrechtswissenschaft gegenwärtig und künftig dabei spielen und spielen sollten. Nach der Begrüßung durch den Universitätspräsidenten Prof. Enrico Schleiff hält Dr. Angelika Schlunck, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz ein Impulsreferat. Des Weiteren auf dem Podium: der ehemalige Bundesverfassungsrichter Prof. Dieter Grimm, Oberstaatsanwalt Dr. Benjamin Krause von der Hessischen Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität, die Bundestagsabgeordnete Renate Künast, die sich zum Teil erfolgreich rechtlich gegen Diffamierungen auf Facebook wehrte – sowie die Rechtswissenschaftlerin Prof. Frauke Rostalski. Moderiert wird das Podium von FAZ-Redakteurin Marlene Grunert.
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„Was kann Demokratie heute noch sein?“ Podiumsdiskussion mit Jörg Bong und Nicole Deitelhoff am 16. Mai 2023
3. Mai 2023
Als 1848 zunächst in Paris und später auch im damaligen Deutschen Bund Revolutionen ausbrachen, galt die Demokratie als Versprechen und Hoffnung. 175 Jahre nach der Revolution ist ihre Institutionalisierung in der Bundesrepublik Deutschland zu einem selbstverständlichen Hintergrund geworden und die Kämpfe von 1848/49 weitgehend in Vergessenheit geraten. Welchen Herausforderungen, Krisen, womöglich Gefährdungen sieht sich die demokratische Gegenwart gegenüber? Wie kann ein Anknüpfen an demokratische Bestrebungen in der deutschen Geschichte heute für uns lehr- und hilfreich sein? Und gibt es ein ungehobenes demokratisches Potenzial unserer Gesellschaft: Kann und sollte Demokratie noch mehr als sie schon ist?
Diese und weitere Fragen diskutiert der Literaturwissenschaftler und Publizist Jörg Bong mit der Politikwissenschaftlerin und Mitbegründerin des Netzwerk Paulskirche Prof. Nicole Deitelhoff unter der Moderation von Rebecca Schmidt, Geschäftsführerin des Forschungszentrums Normative Ordnungen unter dem Titel „Was kann Demokratie heute noch sein?“ am 16. Mai 2023 um 18 Uhr in der Historischen Villa Metzler. Die Veranstaltung ist öffentlich. Der Eintritt ist frei. Veranstaltet wird die Podiumsdiskussion vom Forschungszentrum „Normative Ordnungen“ der Goethe-Universität mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“, dem Museum Angewandte Kunst, dem Netzwerk Paulskirche und der Stadt Frankfurt am Main.
Das Dilemma der technologischen Postmoderne – Bruce Ackerman spricht bei den Frankfurt Lectures
27. April 2023
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist die Physik in Aufruhr. Heisenbergs Unschärferelation und Einsteins Relativitätstheorie haben eine neue Ära eingeläutet – indem sie unter anderem die Newtonschen „Gesetze“ in Frage stellen, die die Grundlage des aufklärerischen Denkens gewesen sind. Eine Vielzahl von Denker:innen und Künstler:innen hat sich mit den weitreichenden Folgen dieser wissenschaftlichen Neudefinition der Realität auseinandergesetzt – so auch die französischen und deutschen Existentialisten. Was lehren sie uns über unsere Zeit, eine Zeit der tiefgreifenden Ungewissheit?
Die diesjährigen Frankfurt Lectures des renommierten US-amerikanischen Philosophen und Verfassungsrechtlers Bruce Ackerman konzentrieren sich auf eine kritische Gegenwartsdiagnose in den Vorträgen „Postmodern Predicaments“ am 8. und 9. Mai, jeweils um 18.15 Uhr im Hörsaalzentrum, HZ5, auf dem Campus Westend der Goethe-Universität.
Die Vorträge beruhen auf Ackermans demnächst erscheinendem Buch „The Post-Modern Predicament“ (Yale University Press). In diesem geht es darum, wie Menschen ihr Leben in der sogenannten „schönen neuen Welt“ des einundzwanzigsten Jahrhunderts selbst in die Hand nehmen können. Ackerman geht dabei davon aus, dass Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre und andere Denker:innen des 20. Jahrhunderts zum Verständnis der Herausforderungen für die Grundlagen einer liberal-demokratischen Gesellschaft beitragen können.
Bruce Ackerman ist Sterling-Professor für Recht und Politikwissenschaft an der Yale University und Autor zahlreicher Bücher im Bereich der politischen Philosophie, des Verfassungsrechts und öffentlichen Rechts. Zu seinen wichtigsten Werken gehören „Social Justice in the Liberal State“ und die mehrbändige Verfassungsgeschichte „We the People“ sowie „Die Stakeholder-Gesellschaft“.
Ackerman ist zudem „Commandeur des Ordre national du Mérite“ der Französischen Republik und Fellow der American Academy of Arts and Sciences. Die American Philosophical Society hat ihn mit dem Henry Phillips Prize for Lifetime Achievement in Jurisprudence ausgezeichnet.
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ConTrust Working Paper No 5 „What is political about political trust?“ von Ilaria Cozzaglio erschienen
17. April 2023
Das Wiederaufleben des Populismus und das Aufkommen der Covid-19-Pandemie haben die Sprache des Vertrauens und des Misstrauens in politischen Arenen gefestigt. Allerdings werden diese Begriffe oft auch in ideologischen und polarisierten Debatten verwendet. Dadurch wird die Möglichkeit untergraben, ein angemessenes Bild der Bedingungen für Vertrauen in die Politik zu entwickeln.
Im fünften ConTrust Working Paper untersucht Ilaria Cozzaglio welche Bedingungen politisches Vertrauen erfüllen muss, um den Anforderungen im politischen Handlungsfeld gerecht zu werden. Zum einen, so ihr Vorschlag, müsse zunächst geklärt werden, was Vertrauen in Bezug auf den politischen Kontext bedeutet. Zum anderen bestehe eine Aufgabe darin, politisches Vertrauen mit anderen Begriffen zu verbinden, die die Debatte über Vertrauenswürdigkeit in der politischen Arena bevölkern – mit rationalem, moralischem, epistemischem und prozeduralem Vertrauen.
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„Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus“ von Thomas Biebricher erscheint am 17. April 2023
13. April 2023
In der Bundesrepublik waren die letzten Merkel-Jahre von unionsinternen Richtungsstreits geprägt. Doch nicht zuletzt der Aufstieg Donald Trumps hat gezeigt, dass die Identitätskrise der rechten Mitte kein exklusiv deutsches Phänomen ist: In Italien füllten Berlusconi und radikal rechte Parteien wie Giorgia Melonis Fratelli d’Italia das durch die Implosion der Democrazia Cristiana entstandene Vakuum. In Frankreich spielen die Républicains zwischen Macron und Le Pen kaum noch eine Rolle. Und die Tories versinken nach dem Brexit-Chaos in Unernst und Realitätsverweigerung.
Thomas Biebricher widmet sich in „Mitte/Rechts. Die internationale Krise des Konservatismus“, das Mitte April im Suhrkamp Verlag erscheint, dieser internationalen Dimension und zeichnet die turbulenten Entwicklungen seit 1990 nach. Seine Befunde sind auch deshalb brisant, weil sich am gemäßigten Konservatismus die Zukunft der liberalen Demokratie entscheidet.
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ConTrust Working Paper No 4 „The Deconstruction and Reproduction of Mistrust“ von Jonas Wolff erschienen
11. April 2023
In den letzten drei Jahrzehnten haben sich die Länder der Andenregion um die rechtliche Anerkennung indigener Rechtssysteme bemüht. Diese Hinwendung zum Rechtspluralismus war und ist jedoch stark umstritten. Das vierte ConTrust Working Paper „The Deconstruction and Reproduction of Mistrust“ von Prof. Dr. Jonas Wolff, welches heute erschienen ist, untersucht eine theoretische Perspektive, die darauf abzielt, diesen umstrittenen Prozess zu analysieren, indem das Zusammenspiel von Konflikt und (Miss-)Vertrauen bewertet wird.
Auf der Grundlage eines Überblicks über die bestehende Forschung zu Rechtspluralismus und indigener Justiz in der Andenregion – mit besonderem Schwerpunkt auf den Fällen Bolivien und Ecuador – argumentiert Wolff in dem Paper, dass manifeste Konflikte über die umstrittene Anerkennung indigener Justiz als hilfreich und sogar notwendig für den Abbau von Misstrauen gegenüber der Justiz angesehen werden können. Dennoch könne ein solcher Konflikt auch dazu beitragen, Misstrauen zu reproduzieren und sogar zu verstärken, je nachdem, wie der Konflikt politisch und gesellschaftlich behandelt werde. Wolff schlägt vier Thesen vor, die die komplexe und kontingente Beziehung zwischen Konflikt und (Miss-)Vertrauen in der umstrittenen Verhandlung pluralistischer Rechtssysteme in der Andenregion spezifizieren.
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Wie der Islamismus westliche Gesellschaften herausfordert. Ringvorlesung zum gesellschaftlichen Umgang mit Ursachen und Wirkungen des Islamismus in Deutschland und Europa
6. April 2023
Spätestens seit den Attentaten vom 11. September 2001 wird der radikale Islam in westlichen Gesellschaften als unmittelbare Bedrohung wahrgenommen. Kam diese damals noch vorrangig von außen, so sind radikale Strömungen des Islam heute zu einer innergesellschaftlichen Herausforderung geworden. Was sind die sozialen, politischen, kulturellen und historischen Gründe für diese Entwicklung? Und wie wirken sie sich etwa durch Verunsicherungen und Bedrohungen auf das gesellschaftliche Leben aus?
Zur Erforschung dieser Fragen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deutschlandweit zwölf Forschungsprojekte in der RADIS-Förderlinie: Sie betreiben Grundlagenforschung zu den Ursachen und Wirkungen von Islamismus und Radikalisierung in Deutschland und Europa und denken dabei die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung immer mit. In der RADIS-Förderlinie erheben rund 100 Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen u.a. durch Umfragen und Interviews ein umfangreiches Datenmaterial – etwa darüber, wie muslimische Organisationen nach Anschlägen mit islamistischem Hintergrund kommuniziert haben, wie Schule und der islamische Religionsunterricht präventiv gegen islamistische Radikalisierung vorgehen können und welche Rolle Familie und soziales Umfeld für den individuellen Prozess der Radikalisierung und die Abwendung von ihm spielen.
Zur Erforschung dieser Fragen fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) deutschlandweit zwölf Forschungsprojekte in der RADIS-Förderlinie: Sie betreiben Grundlagenforschung zu den Ursachen und Wirkungen von Islamismus und Radikalisierung in Deutschland und Europa und denken dabei die gesellschaftliche Relevanz ihrer Forschung immer mit. In der RADIS-Förderlinie erheben rund 100 Forschende aus unterschiedlichen Disziplinen u.a. durch Umfragen und Interviews ein umfangreiches Datenmaterial – etwa darüber, wie muslimische Organisationen nach Anschlägen mit islamistischem Hintergrund kommuniziert haben, wie Schule und der islamische Religionsunterricht präventiv gegen islamistische Radikalisierung vorgehen können und welche Rolle Familie und soziales Umfeld für den individuellen Prozess der Radikalisierung und die Abwendung von ihm spielen.
Aktuell ist Halbzeit bei den meisten der bis 2025 geförderten Projekten. Dies nehmen die Forscher*innen zum Anlass, die ersten gebündelten Ergebnisse ihrer Studien vorzustellen: Die Ringvorlesung „Islamismus in Deutschland und Europa: Gesellschaftlicher Umgang mit Ursachen und Wirkungen“, findet ab dem 20. April donnerstags um 18:15 Uhr auf dem Uni Campus Westend statt und wird organisiert in Zusammenarbeit mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ der Goethe-Universität.
Zum Auftakt der Reihe sprechen am 20. April die Sozialwissenschaftler PD Dr. Özkan Ezli und Prof. Dr. Levent Tezcan von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster unter dem Titel „‘Man kann den Islam nur in den eigenen vier Wänden ausleben‘. Ressentiment in Theorie und Praxis“. In ihrem Vortrag geht es darum, wie Diskriminierungs- und Kränkungserfahrungen in der Einwanderungsgesellschaft verarbeitet werden.
Weitere Informationen und Programm: Hier…
„Unsichtbarer Widerstand“ – Veranstaltungen von ConTrust im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität
24. Januar 2023
Im Rahmen der Frankfurter Bürgeruniversität veranstalten das Forschungszentrum Normative Ordnungen und die Clusterinitiative ConTrust eine Podiumsdiskussion zum Thema Widerstand und Protest. Darüber hinaus finden Dialog-Spaziergänge in der Stadt statt, bei denen Fragen von Widerstand und Demokratie nachgegangen wird.
In einer Podiumsdiskussion am 2. Februar wird der Status von Protest in der Demokratie genauer ausgelotet. Während öffentlich artikulierter Protest in seiner begründeten Kritik für ein demokratisches System wichtig ist, kann Protest auch destruktiv sein und die Rechtsstaatlichkeit in Frage und auf die Probe stellen. Protest kann auf mangelndes Vertrauen in politische Institutionen hinweisen, aber auch in sich das Vertrauen in diese schmälern, wenn er beispielsweise gewaltsam unterdrückt wird. In der Podiumsdiskussion „Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie“ soll das Verhältnis von Protest, Demokratie und Vertrauen näher ausgelotet werden.
Im Rahmen der Bürger-Universität finden zudem zwei Dialog-Spaziergänge in Kooperation mit Normative Orders und ConTrust statt. Diese widmen sich Protest und Widerstand im Kontext und Bild der Stadt Frankfurt.
Zur Podiumsdiskussion „Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie“: Hier…
Weitere Veranstaltungen der Frankfurter Bürger-Universität: Hier…
ConTrust Working Paper „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty“ erschienen
8. Dezember 2022
Prof. Dr. Hanna Pfeifer und Dr. Irene Weipert-Fenner haben das dritte Working Paper der Forschungsinitiative ConTrust verfasst. Das Papier mit dem Titel „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty. Illustrations from Peace and Conflict Studies“ ist im Open Access-Programm der Initiative veröffentlicht worden. Die Forscherinnen untersuchen darin die Vertrauensdynamiken unter extrem unsicheren Bedingungen; bewaffneten Konflikten und Massenprotesten.
Beide dieser Kontexte seien in der Forschung zu Vertrauen und Konflikt in den Internationalen Beziehungen bislang unterrepräsentiert. Pfeifer und Weipert-Fenner zeigen in ihrem Working Paper anhand der MENA-Region (Middle East and Northern Africa), dass sich empirisch feststellen lässt, wie bestimmte Arten von Vertrauen unter extrem unsicheren Bedingungen überhaupt entstehen, statt, wie intuitiv geschlussfolgert werden kann, zu erodieren. In extrem ungewissen Situationen können, in Kombination mit starken Emotionen, Zukunftsfragen positiv gewendet werden, so die Politikwissenschaftlerinnen. Konflikte mit politischen Eliten wiederum könnten interpersonelles Vertrauen stärken. Empirisch zeige sich zudem, dass Vertrauen stark von unterschiedlichen Kontexten abhängt und zugleich spillover-Effekte in andere Konfliktsituationen und Vertrauensbeziehungen haben kann.
ConTrust Working Paper „The Justification of Trust in Conflict“ von Prof. Dr. Rainer Forst erschienen
24. November 2022
Unter dem Titel „The Justification of Trust in Conflict. Conceptual and Normative Groundwork“ ist kürzlich das Working Paper No. 2 im Open Access-Programm der Forschungsinitiative ConTrust veröffentlicht worden. In dem Arbeitspapier widmet sich Prof. Dr. Rainer Forst der Rechtfertigung von Vertrauen in Konflikten und legt damit auch eine wissenschaftliche Grundlage für die interdisziplinäre Arbeit der Forschungsinitiative.
Entgegen der geläufigen Auffassung, nach der Vertrauen ein Wert an sich sei, argumentiert Forst darin, dass Vertrauen eine Rechtfertigung braucht, die in sozialen und politischen Konflikten entstehen kann. Vertrauen sei demzufolge als normativ neutrales Konzept anzusehen, welches von weiteren normativen Ressourcen und Argumenten abhängig ist, um als Wert zu gelten. Um dies zu verdeutlichen, schlägt der politische Philosoph vor, zwischen einem Konzept und verschiedenen Konzeptionen des Begriffs zu unterscheiden, also einer generellen Definition des „A vertraut B im Kontext C im Bezug auf/zu D“ und spezifischen Konzeptionen wie demokratischem Vertrauen.
Zum ConTrust Working Paper: Hier…
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Neuerscheinung: „The Oxford Handbook of Ordoliberalism“, herausgegeben unter anderem von Prof. Dr. Thomas Biebricher
20. November 2022
Seit der Finanzkrise 2008 und deren Folgen ist der Ordoliberalismus wieder in akademischen und öffentlichen Debatten präsent. Dennoch herrscht große Ambiguität bezüglich einer genauen Definition des Begriffes. In der renommierten Reihe „Oxford Handbooks“ bei Oxford University Press ist kürzlich das „Handbook of Ordoliberalism“ erschienen. Das Buch wird von Thomas Biebricher, Werner Bonefeld und Peter Nedergaard herausgegeben und bietet mit Beiträgen von internationalen Experten eine umfassende Darstellung des Ordoliberalismus.
Der Begriff Ordoliberalismus wird häufig im spezifisch deutschen Kontext angewandt, wenngleich er sich mittlerweile auch in anderen Kontexten und Regionen findet, zum Beispiel in China. Das Oxford Handbook bringt die Beiträge verschiedener Experten zusammen, die sich darin mit intellektuellen Ursprüngen, Beispielen, theoretischen Kernargumenten, praktischen Anwendungen sowie zeitgenössischen Debatten des Ordoliberalismus befassen. Damit wird der Begriff des Ordoliberalismus greifbar; insbesondere für den englischsprachigen Raum, in dem bisher kein so umfassendes Werk über den Begriff existiert.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ beginnt am 29. November 2022
14. November 2022
Im Rahmen der sogenannten Digitalen Revolution sind auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz in den vergangenen Jahren rapide technische Fortschritte erzielt worden. Algorithmen und Technologien zur Verarbeitung und Auswertung großer Datenmengen (Big Data) wirken sich im heutigen globalen Zeitalter auf nahezu alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens aus und verändern kollektive gesellschaftliche Strukturen ebenso wie ökonomische Geschäftsmodelle. Nicht zuletzt dadurch haben diese Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Rechtsprechung und stellen eine Herausforderung für individuelle Entscheidungsfindungen dar.
Die virtuelle Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ der Forschungsintiative „ConTrust“ am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und der Frankfurter Gespräche zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main widmet sich – unter neuem Titel – bereits im fünften Semester Fragen, die in diesem Zusammenhang entstehen.
Zu den Vortragenden der Reihe gehören die Rechtswissenschaftlerinnen Gillian Hadfield (University of Toronto) Kat Geddes, (NYU School of Law), Hannah Bloch-Wehba (Texas A&M University School of Law), Lyria Bennett Mose (UNSW), Katherine Jo Strandburg (NYU School of Law) und Hannah Ruschemeier (FernUniversität Hagen) sowie Johann Laux vom Oxford Internet Institute. Convenors der Reihe sind Christoph Burchard (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Clusterinitiative „ConTrust“) und Indra Spiecker gen. Döhmann (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Clusterinitiative „ConTrust“).
Weitere Informationen und Programm: Hier…
Zweite Jahreskonferenz der Clusterinitiative ConTrust am 17. und 18. November 2022
3. November 2022
Das Verhältnis von Vertrauen und Konflikt genauer zu bestimmen steht im Fokus der zweiten internationalen Jahreskonferenz der Forschungsinitiative „ConTrust“, die am 17. und 18. November 2022 im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet. Insbesondere der Begriff des Vertrauens, verschiedene Dynamiken sozialer Konflikte und die Rolle des Vertrauens in diesen Auseinandersetzungen sollen auf der zweitätigen Konferenz beleuchtet werrden. Außerdem stehen die Fragen, wie Ungewissheit, die durch eine Reihe von globalen Krisen in jüngster Zeit entstanden ist, Konflikte verschärft und wie sie eine Herausforderung für die Reproduktion von sozialem und politischem Vertrauen darstellt, im Fokus der Veranstaltung. Vertrauen, so der Ausgangspunkt der Forscher:innen der Clusterinitiative, muss sich in Konflikten nicht nur bewähren, sondern kann auch in ihnen entstehen. Um Kontexte des Vertrauens und des Konfliktes zu beleuchten, müssen die Konzepte bestimmt und in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden.
Zur Veranstaltung: Hier…
Vertrauensdynamiken in der digitalen Gesellschaft – Vortrag von Balázs Bodó in der ConTrust Speaker Series am 23. November 2022
1. November 2022
Unsere digitale Gesellschaft stützt sich auf ein sich fortwährend ausweitendes Netz digitaler Infrastrukturen. Dies zwingt uns dazu, einige unserer Grundannahmen über eine der grundlegendsten Ressourcen in allen zwischenmenschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zu überdenken: Vertrauen. Wie verändern sich gesellschaftliche Vertrauensbeziehungen unter den Bedingungen der Digitalisierung und der Zunahme vertrauensbildender privater digitaler Infrastrukturen? Dieser Frage geht Prof. Dr. Balázs Bodó (Universität Amsterdam) am 23. November 2022 in seinem Vortrag „Trust dynamics in the digital society: a research agenda“ im Rahmen der ConTrust Speaker Series nach.
Dr. Balázs Bodó ist Wirtschaftswissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Associate Professor am Institut für Informationsrecht der Universität Amsterdam. Außerdem ist er Leiter des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Trust in the digital society“.
Der Vortrag findet ab 18.15 Uhr im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend in Raum EG 01 statt und kann auch über Zoom verfolgt werden.
Weitere Informationen: Hier…
Prof. Dr. Vera King über die Sozioanalyse Pierre Bourdieus
31. Oktober 2022
Der französische Soziologe Pierre Bourdieu liefert mit seinem Konzept der Sozioanalyse einen bedeutenden Zugang zu gesellschaftlichen Formen der Ungewissheit, so die Soziologin und Sozialpsychologin Vera King in ihrem neuen Buch.
King nennt die Sozioanalyse eine Psychoanalyse des Sozialen. Pierre Bourdieu habe sich zunehmend um eine Verbindung der Erkenntnisse von Psychoanalyse und Sozioanalyse bemüht und dabei zuerst auf das Nicht-Bewusste, später auf “Unbewusstes” Bezug genommen. Ausdifferenzierte Verbindungen von Sozioanalyse und Psychoanalyse können es ermöglichen, Zugänge zu Dispositionen und Praxisfiguren zu finden, die gesellschaftlich und individuell nicht bewusst, gerade deshalb jedoch sehr wirksam sind, so die Sozialpsychologin.
“Sozioanalyse – Zur Psychoanalyse des Sozialen mit Pierre Bourdieu” von Prof. Dr. Vera King ist im Psychosozial-Verlag erschienen.
Mehr Informationen zum Buch: Hier…
Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“ mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Kultur am 10. und 11. November
28. Oktober 2022
Vielerorts wird momentan eine Krise der Demokratie diagnostiziert und die drohende Spaltung der Gesellschaft beklagt. Dabei steht immer die Frage im Raum: Was bedeutet es, Demokratie und Diversität zu vereinbaren? Ethno-nationalistische Parteien von Trump bis zur AfD haben eine vermeintliche Antwort – eine, die die Realität post-migrantischer Gesellschaften außer Acht lässt. Damit geht es nicht mehr um die Frage nach Demokratie oder Autoritarismus, sondern nach einer Demokratie für alle oder einer Demokratie für manche.
Das Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“, das am 10. und 11. November in der Frankfurter Paulskirche stattfindet, widmet sich genau diesem Spannungsfeld in einer Reihe von Talks, Filmscreenings und Lesungen und bietet ein Forum für Begegnung und Diskussion. Die Frage nach der Zukunft der Demokratie wird auf lokale und nationale, internationale und interdisziplinäre Weise zur Debatte gestellt. Zu den Gästen gehören das Filmkollektiv Babylon’13, der Filmregisseur Vinicius Reis, die politische Philosophin Lea Ypi, der Menschenrechtsforscher Harsh Mander, die Schriftstellerin und Dramaturgin Guiomar de Grammont und weitere.
Zur kostenfreien Anmeldung: Hier…
Weitere Informationen und Programm: Hier…
Akteure und soziale Kontexte rechter Gewalt – Online-Vortragsreihe im Wintersemester 2022/23
18. Oktober 2022
Wenn rechte Gewalt in Deutschland thematisiert wird, wird meist eine statistische Perspektive auf das Ausmaß der Gewalt eingenommen. Dieser Blickwinkel kann rechte Gewaltphänomene jedoch nur begrenzt erklären. In der Online-Vortragsreihe „Akteure und soziale Kontexte rechter Gewalt“, die vom 25. Oktober bis zum 20. Dezember 2022 stattfindet, soll daher soziologisch-historisch untersucht werden, wie sich konkrete Akteure verhalten und sich soziale Kontexte auf rechte Gewalt auswirken. Dazu sollen insbesondere aktuelle und historische Phänomene in den Blick genommen werden.
Thematisch erstrecken sich die Vorträge von rechtsextremen Netzwerken und Jugendkulturen der 1970er bis 1990er Jahre, über aktuelle Phänomene wie den (vermeintlichen) Lone-Actor-Terrorismus und rechtsextreme Online Communities (z.B. Incels), bis hin zu Radikalisierungsprozessen der Impfgegner*innen-Bewegung. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe macht Prof. Dr. Dr. hc. mult. Donatella Della Porta (Scuola Normale Superiore Virence) am 25. Oktober mit dem Vortrag „Explaining radicalizationprocesses in anti-vax protests during pandemic times: A relational approach to violence“.
Weitere Informationen: Hier…
Erstes ConTrust Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“ am 13. Oktober 2022
29. September 2022
In Zeiten von Krisen zeigt sich deutlich, wie groß der gesellschaftliche und politische Bedarf an wissenschaftlichem Expert:innenwissen, gesicherten Informationen und vertrauenswürdiger Medienberichterstattung ist. Unter dem Titel „Krisenwissen kommunizieren“ widmet sich am 13. Oktober 2022 ab 13 Uhr das erste ConTrust Praxisforum daher der Rolle des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Medien, Politik und Bürger:innen.
Im Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen „Markt der Möglichkeiten“ werden Verteter:innen aus Wissenschaft, Medien und anderen Praxisbereichen in einen konstruktiven Austausch treten und darüber diskutieren, wie eine vertrauenswürdige und -bildende Kommunikation in Zeiten von Krisen und Konflikten gelingen kann. Die verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins Gespräch zu kommen. Beteiligte der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die PolitikwissenschaftlerInnen Sarah Brockmeier, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Dr. Stefan Kroll, der Medien- und Filmwissenschaftler Dr. Florian Hoof und die Soziologin Dr. Greta Wagner.
Nähere Informationen zum Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“: Hier…
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff übernimmt Vorsitz des Gremiums zur Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen
2. August 2022
Wie die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gestern bekannt gegeben haben, wird ein Gremium bestehend aus sieben Wissenschaftlerinnen die Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten. Prof. Nicole Deitelhoff, Co-Sprecherin von „ConTrust“, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts „Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (HSFK) und geschäftsführende Sprecherin des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ), übernimmt den Vorsitz des Gremiums. Die Wissenschaftlerinnen sind zuständig für die erste Bestandsaufnahme der Abläufe, Strukturen und Rezeptionen rund um die documenta fifteen, sollen Empfehlungen für die Aufarbeitung geben und erörtern, welche Aspekte einer vertieften wissenschaftlichen Analyse bedürfen. Außerdem werden sie bei der Analyse möglicher weiterer antisemitischer Bildsprache und Sprache sowie bereits als antisemitisch identifizierten Werken beraten.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: Hier…
ConTrust begrüßt die vier neuen Principal Investigators Christine Laudenbach, Tobias Singelnstein, Jonas Wolff und Lisbeth Zimmermann
20. Juli 2022
Prof. Dr. Christine Laudenbach, Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Prof. Dr. Jonas Wolff und Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann gehören nun der Forschungsinitiative „ConTrust“ als Principal Investigators an. Das beschloss die Mitgliederversammlung durch ihre Wahl am 19. Juli 2022. Prof. Dr. Christine Laudenbach ist derzeit Inhaberin der Professur Household Finance am Leibniz-Institut für Finanzforschung SAFE. Prof. Dr. Tobias Singelnstein ist seit dem 1. April 2022 Professor für Strafrecht und Kriminologie am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität, Jonas Wolff wurde am 22. März auf die Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung & Lateinamerika der Goethe-Universität berufen. Ebenso seit Frühjahr 2022 ist Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann Inhaberin der Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Institutionen und Friedensprozesse.
Die Mitgliederversammlung beschloss des Weiteren die Aufnahme weiterer Assoziierter Mitglieder. Dazu zählen der Sozialpsychologe Prof. Dr. Rolf van Dick, die Filmwissenschaftlerin Prof. Laliv Melamed, PhD und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Vesting.
Neuerscheinung „The Law of Global Digitality“, herausgegeben u. a. von Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann
13. Juli 2022
Dass das Internet ein rechtsfreier, ungeordneter und anarchischer Raum ist, ist eine verbreitete Einschätzung, die so nie gültig war. Tatsächlich sind rechtliche und anderweitige Normen im Kontext digitaler Technologien immer relevant gewesen und werden zunehmend wichtiger. Nur: Wie sieht die digitale Ordnung aus, die aus den verschiedenen, potentiell auch widersprüchlichen Normen entsteht?
Dieser Frage widmet sich der Sammelband „The Law of Global Digitality“, der von Matthias C. Kettemann, Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann herausgegeben wurde.
Gleichwohl bleibt die Frage nach dem genauen Verhältnis von digitalen Technologien und dem Recht weiterhin eine wichtige, insbesondere, da die Digitalisierung keineswegs als abgeschlossen gelten kann.
In „The Law of Global Digitality“ wird dieses Verhältnis näher ausgelotet. Der Band, der als Open Access veröffentlicht wurde, vereint dazu zehn Sichtweisen zum Thema, die sich in fünf Teile gliedern. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf intellektuellem Eigentum, Datenschutz, Medienrecht und Kriminalrecht. Die Fragestellung des Buches geht zurück auf ein Forschungsprojekt im Forschungsverbund Normative Ordnungen.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
Vortrag der Philosophin Nancy Fraser über Kapitalismus als Gesellschaftsform
20. Juni 2022
Klima-, Wirtschafts-, Demokratie-Krise: Die bedeutende US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser betrachtet die „überwältigenden Probleme“ unserer Gegenwart als miteinander verwoben. Sie seien allesamt von ein und demselben gesellschaftlichen System verursacht worden, meint Fraser – vom Kapitalismus.
Über die Hintergrundbedingungen des Kapitalismus und darüber, wie sich soziale Bewegungen gegen ihn verbünden könnten, spricht die bedeutende Philosophin in einem Vortrag unter dem Titel „Three Faces of Capitalist Labor: Uncovering the Hidden Ties between Gender, Race, and Class“ am 23. Juni 2022, 18:15 Uhr, Hörsaalzentrum, Hörsaal 3, Campus Westend.
Nancy Fraser ist derzeit Professorin für Politikwissenschaften und Philosophie an der New School in New York. Sie ist bekannt für ihre Werke über Gerechtigkeitskonzepte und ihre Kritik an Identitätspolitik und liberalem Feminismus.
Der Vortrag findet statt auf Einladung der Kolleg-Forschergruppe Justitia Amplificata, des Forschungsverbunds Normative Orders, des Clusterprojekts ConTrust und der Leibniz Forschungsgruppe Transnationale Gerechtigkeit. Die Einführung spricht Prof. Dr. Rainer Forst.
“Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics” – Vortrag von Prof. Peter J. Katzenstein im Rahmen der ConTrust Speaker Series
23. Mai 2022
Am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, trägt der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Peter J. Katzenstein in der ConTrust Speaker Series unter dem Titel „Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics“ vor.
Der Vortrag baut auf Katzensteins Buch „Protean Power. Exploring the Uncertain and Unexpected in World Politics” (Cambridge University Press 2018) auf, in dem er von der in den Internationalen Beziehungen vorherrschenden Annahme abrückt, dass die Welt von kalkulierbaren Risiken auf der Grundlage von Machtschätzungen beherrscht wird. Demgegenüber führt Katzenstein das Konzept der „proteanischen Macht“ ein, das sich auf die Agilität der Akteure bei der Anpassung an Situationen der Unsicherheit konzentriert.
Die Vortrag von Prof. Peter J. Katzenstein findet am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, um 16.15 Uhr sowohl online über Zoom als auch vor Ort im Gebäude „Normative Ordnungen“ (Max Horkheimer Str. 2, 60323 Frankfurt am Main) in Raum EG 01 auf dem Campus Westend statt. Um Anmeldung an office@normativeorders.net wird gebeten.
Weitere Informationen zum Programm der Reihe: Hier…
Frauen in den Wirtschaftswissenschaften weltweit weiterhin unterrepräsentiert
2. Mai 2022
Frauen sind in vielen akademischen Berufen und Positionen unterrepräsentiert. In der Studie „Underrepresentation of women in the economics profession more pronounced in the United States compared to heterogeneous Europe“ ist jetzt der Frauenanteil in den Wirtschaftswissenschaften untersucht worden. Dabei stellt sich heraus, dass weltweit lediglich jede vierte Professur der Disziplin durch eine Frau besetzt ist. Im Nachwuchsbereich ist das Verhältnis ausgeglichener, dort beträgt der Frauenanteil 37%.
Während Untersuchungen dieser Art bisher vor allem einzelne Länder in den Blick nahmen, ermöglicht der weltweite Fokus dieser Studie, die von ConTrust PI Guido Friebel gemeinsam mit Emmanuelle Auriol, Alisa Weinberger und Sascha Wilhelm durchgeführt wurde, auch regionale Vergleiche. Dadurch lassen sich einige überraschende Unterschiede feststellen.
Den größten Frauenanteil in Bezug auf alle Positionen konnten die Forschenden in Australien und Neuseeland ausmachen; dort betrug er 35%, gefolgt von 32% in Europa, 34% bei den restlichen Ländern und 27% in Nordamerika. Beim Blick auf Europa wird allerdings auch klar, dass vor allem die skandinavischen Länder sowie Rumänien, Polen und Spanien den Schnitt deutlich heben, während der Anteil zum Beispiel in Deutschland geringer ist.
Die Autorinnen und Autoren diskutieren in ihrer Studie auch einige Gründe für die eher schleppende Angleichung des Geschlechterverhältnisses in den Wirtschaftswissenschaften. So zeige sich ein enger Zusammenhang zwischen den Ergebnissen und den in der jeweiligen Gesellschaft vorherrschenden allgemeinen Einstellungen. Weitere Faktoren seien die Organisationskulturen der Hochschulen, institutionelle Regelungen und Anforderungen in den jeweiligen Berufungsverfahren, welche auch zu Selbstselektion führen könnten.
Die Untersuchung ist zu Beginn des Monats in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht worden. Untersucht wurden insgesamt 238 Universitäten und Business Schools, mit insgesamt mehr als 34.000 Personen. Die Daten wurden mittels eines Web-Scraping-Algorithmus gewonnen, welcher die Webseiten der Universitäten durchsuchte; danach wurden sie anhand einer Analyse der Vornamen sowie durch Gesichtserkennung klassifiziert. Im Anschluss sind die Daten im Kontakt zu den Universitäten verifiziert worden.
Mehr zur Studie: Hier…
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“Algorithms, Uncertainty and Risk” – Virtuelle Ringvorlesung im Sommersemester 2022
21. April 2022
Wie Individuen und Gruppen sich zukünftig verhalten, war lange Zeit geprägt von rechtlichen und institutionellen Vorgaben und individuellen Erfahrungen. Seit der sogenannten „algorithmischen Wende“ jedoch werden individuelles und Gruppenverhalten konsequent in großem Stil ausgewertet und Zukunft auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Statistiken gestaltet. Damit wird Zukunft einerseits vorhersehbarer; andererseits wird sie aber auch anfälliger für Ereignisse, die von solchen Vorhersagen nicht erfasst werden – zum Beispiel, weil sie zu selten auftreten oder durch Zufälle bedingt sind. Gleichzeitig ändert sich die Kontrolle (rechtlicher) Entscheidungen, denn sie muss nun die Entscheidungsfindung stärker im Blick haben.
Die Ringvorlesung wird veranstaltet von der Forschungsinitiative ConTrust, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Organisiert und konzipiert wurde sie von Prof. Christoph Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der Goethe-Universität).
Die Reihe dieses Semesters schließt inhaltlich an die vorangegangenen Ringvorlesungen „Algorithmen zwischen Vertrauen und Kontrolle„ und „Algorithmen und die Transformation von Demokratie“ an.
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„Regionales Forschungszentrum – Transformations of Political Violence (TraCe)“ untersucht ab April Ursachen, Dynamiken und Effekte politischer Gewalt
1. April 2022
Das weltweite Konfliktgeschehen hat an Intensität wieder zugenommen. Globalisierung und technologischer Wandel ermöglichen neue Formen kriegerischer und terroristischer Gewalt. Welchen Effekt haben diese Entwicklungen auf politische Gewalt? Wie kann politische Gewalt von internationalen Institutionen begrenzt oder aber legitimiert werden? Wie wird sie gedeutet und gerechtfertigt? Diesen Fragen widmet sich das interdisziplinäre Verbundprojekt „Regionales Forschungszentrum – Transformations of Political Violence (TraCe)“, in dem fünf hessische Forschungsinstitute zusammenarbeiten. An dem Zentrum, das im April seine Arbeit aufnimmt, sind das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), die Goethe-Universität Frankfurt mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Philipps-Universität Marburg und die Technische Universität Darmstadt beteiligt. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit ca. 5,2 Mio. Euro gefördert.
Von Seiten der Goethe-Universität, die mit 900.000 Euro gefördert wird, sind Prof. Dr. Astrid Erll, Prof. Dr. Hanna Pfeifer (zugleich ConTrust), Prof. Dr. Constantin Ruhe und Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann am Verbundprojekt beteiligt. Sie forschen insbesondere in den ersten drei Forschungsfeldern zu Formen, Institutionen und Interpretationen politischer Gewalt. Darüber hinaus sind drei der vier leitenden Wissenschaftler*innen der HSFK, Prof. Dr. Christopher Daase, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Jonas Wolff, ebenfalls Mitglieder der Goethe-Universität und der Forschungsinitiative „ConTrust“.
„Gerade der russische Krieg in der Ukraine zeigt, wie Vertrauensverlust zu Krieg und Krieg zu weiterem Vertrauensverlust führt. In keinem Krieg zuvor ist so explizit mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht worden. Mit diesen Drohungen werden nicht nur internationale Absprachen verletzt, dass Nuklearwaffen nur defensive Waffen sind und ein Nuklearkrieg niemals geführt werden dürfe, sondern es wird auch das Vertrauen in die Stabilität nuklearer Abschreckung untergraben. Insofern hat die Kriegführung in der Ukraine unmittelbare Auswirkungen auf das Vertrauensverhältnis zwischen den Staaten und auf die internationale Stabilität. Die Frage, wie (und ob überhaupt) nach diesem Krieg wieder zu kooperativem Verhalten zurückgekehrt und neues Vertrauen aufgebaut werden kann, wird Teil des TraCe-Forschungsprogramm der nächsten Jahre sein“ so Professor Daase.
Dass insbesondere Gewaltkonflikte ein Kontext sind, im Rahmen dessen sich die Frage nach der (Möglichkeit und Grenzen der) Entstehung und Erhaltung von Vertrauen verschärft stellt, nimmt auch Hanna Pfeifer zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen. In ihrer Forschung widmet sie sich bewaffneten Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika. Sie interessiert sich einerseits für die Frage, was mit politischem und epistemischem Vertrauen unter Bedingungen wechselnder Herrschaft und staatlicher wie nicht-staatlicher Gewalt in Konfliktgebieten passiert. Andererseits, untersucht sie im Arbeitspaket zum Formwandel politischer Gewalt mit ihren Kolleginnen, welchen Einfluss die zunehmende Internationalisierung dieser Kriege auf Konflikt- und Vertrauensdynamiken unter sowie zwischen beteiligten Akteuren und der Bevölkerung hat.
Das Verbundprojekt geht auf eine bundesweite Ausschreibung des BMBF zur Förderung und Weiterentwicklung von Forschungsverbünden im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung zurück.
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Tagung „Das vermessene Leben. Transformationen der digitalen Gesellschaft“ am 1. und 2. Juli 2022
31. März 2022
Wie verändert die Digitalisierung die Arbeits- und Lebenswelt? Wie wirkt sie sich auf das Verhältnis zum Selbst, zum Körper und zu anderen aus? Und welche sozialen und psychischen Folgen haben digitales Messen und Vergleichen? Fragen wie diese stehen im Zentrum der interdisziplinären Tagung „Das vermessene Leben. Transformationen der digitalen Gesellschaft“, die am Freitag, 1. Juli, und Samstag, 2. Juli 2022 am Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfindet.
Sie wird veranstaltet von Vera King, Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, zudem Principal Investigator der Forschungsinitiative ConTrust, Benigna Gerisch, Psychoanalytikerin und Professorin für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse an der International Psychoanalytic University Berlin sowie Hartmut Rosa, Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Jena und zugleich Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Zu den Referierenden gehören u.a. Armin Nassehi (München), Indra Spiecker gen. Döhmann (Frankfurt, ConTrust), Philipp Staab (Berlin), Jürgen Straub (Bochum) und Judy Wajcman (London).
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Jonas Wolff auf Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung der Goethe-Universität berufen
29. März 2022
Jonas Wolff, Assoziiertes Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“ und Vorstandsmitglied des Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) wurde am vergangenen Montag auf die W3-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung, Fokus Lateinamerika, am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt berufen. Es ist die erste Berufung der Forschungsinitiative „ConTrust“ mit dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
Nicola Fuchs-Schündeln in die Leopoldina aufgenommen
24. März 2022
Prof. Nicola Fuchs-Schündeln, Ph.D., Inhaberin des Lehrstuhls für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität und Principal Investigator der Forschungsinitiative „ConTrust“ und des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“, ist als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina aufgenommen worden. Eine zentrale Aufgabe der Leopoldina ist die Beratung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Fragen. Im letzten Jahr hat Nicola Fuchs-Schündeln bereits an der Erstellung des Gutachtens „Konsequenzen der Corona-Pandemie für Strukturwandel und Wirtschaftspolitik vor dem Hintergrund europäischer und globaler Verflechtungen“ der Leopoldina mitgewirkt.
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„Political Trust“ – Vortrag von Kevin Vallier am 16. Februar 2022
2. Februar 2022
Eine Standardannahme der Forschung ist, dass Vertrauen und Konflikt im Gegensatz zueinander stehen und sich gegenseitig ausschließen. In der ConTrust Speaker Series wird diese Annahme in Frage gestellt und nach der Dynamik von Vertrauen und Konflikt in verschiedenen Kontexten des sozialen Lebens gefragt. Am 16. Februar 2022 wird um 18.15 Uhr Kevin Vallier in der Reihe sprechen und einen Vortrag zu über „Political Trust“ halten.
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„Visible Evidence“. Dokumentarfilm und die Krise der Demokratie
9. Dezember 2021
Wie reagiert der Dokumentarfilm auf die aktuelle Krise der Demokratie? Mit diesem Thema setzen sich vom 14. bis zum 18. Dezember mehr als 300 internationale Wissenschaftler:innen, Filmemacher:innen und Künster:innen auseinander. Die Veranstaltung „Visible Evidence“ findet als Hybridveranstaltung im Künstlerhaus Mousonturm und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum statt.
Um diese Fragen geht es in der fünftägigen internationalen Konferenz mit Diskussionen, Screenings, Workshops und Vorträgen, die das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Forschungsinitiative ConTrust, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und dem Künstlerhaus Mousonturm und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum vom 14. bis zum 18. Dezember ausrichtet. Die Veranstalter haben die Tagung im Hybrid-Format auch als öffentliche Veranstaltung konzipiert, da sie Dokumentargeschichte als ein Instrument der öffentlichen Meinung verstehen.
Der Blickwinkel der Vorträge ist so weit wie das Feld der mehr als 300 angekündigten Teilnehmer:innen aus Europa, Asien, den USA und Südamerika: Das audiovisuelle Erbe Afrikas und die Kolonisierung gehören ebenso zu den Themen wie Spuren von Traumata in Kolonialarchiven, der Arbeiterfilm, Umwelterzählungen im Dokumentarfilm aus Osteuropa und Amateurfilme von Jugendlichen aus den US-amerikanischen Inner-Cities der 1960er Jahre. Die internationale Ausrichtung ist seit der Gründung von „Visible Evidence“ vor 28 Jahren Programm: „Visible Evidence“ ist ein Netzwerk von Künstler:innen, Kurator:innen, Filmemacher:innen und Wissenschaftler:innen aus über dreißig Ländern, die sich mit aktuellen Fragen des Dokumentarfilms auseinandersetzen und zur nicht-fiktionalen Medienkultur selbst wichtige Beiträge leisten. Seit 1993 findet „Visible Evidence“ jedes Jahr an einem anderen Ort statt, mittlerweile auch jedes Jahr auf einem anderen Kontinent. Nach Montreal, Sao Paulo, Buenos Aires, Stockholm, Los Angeles und Bochum ist „Visible Evidence XVII“ in Frankfurt die zweite deutsche Ausgabe der Tagung. Insgesamt wurde „Visible Evidence“ bereits 26 Mal veranstaltet.
Die Konferenz ist als hybride Veranstaltung (unter 2G-Bedingungen) geplant. Alle Veranstaltungen haben einen Zoom-Raum bzw. sind per Livestream zu besuchen, und die meisten Veranstaltungen werden aufgezeichnet.
Zu den Förderern und Partnern der 27. „Visible Evidence“-Konferenz gehört die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Graduiertenkolleg „Configurations of Film“, der Forschungsverbund „Normative Orders“, das Clusterprojekt „ConTrust“, die Freunde und Förderer der Goethe-Universität, das Goethe-Institut, das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, die Hessische Film- und Medienakademie, die Johanna Quandt-Universitäts-Stiftung und die Stadt Frankfurt.
Ringvorlesung „Algorithmen und die Transformation von Demokratie“ untersucht im kommenden Semester die Einflüsse der Digitalen Revolution auf politische Systeme
28. Oktober 2021
Algorithmen werden in unserer Lebenswirklichkeit immer bedeutsamer und dabei auch zunehmend politisch. Auch und gerade in unseren Demokratien sorgen sie für einen Formwandel politischer Macht und Ordnung. Sie sind – im Guten wie im Schlechten – dazu in der Lage, Einfluss auf unsere politischen Systeme zu nehmen, sie zu stabilisieren, zu transformieren und auch zu erschüttern. Schon deshalb bedürfen sie der demokratischen (Mit-)Gestaltung. Hoffnungen auf mehr Demokratizität, Flexibilität und grenzüberschreitender Sozialität stehen insofern Befürchtungen ökonomischer Überwachung, diskriminierender Klassifikation, digitaler Entmündigung und data illteracy gegenüber.
Die Veranstaltungen werden online über Zoom stattfinden und beginnen standardmäßig 18.00 Uhr; mit der Ausnahme des 10. Februar 2022, an dem die Vorlesung „Maps to the Future: 3D Animation Models and the Speculative Operation“ von Dr. Laliv Melamed (Goethe-Universität) schon um 17.00 Uhr beginnt. Die erste Vorlesung der Reihe wird am 2. November 2021 Prof. Dr. Johannes Buchmann, Professor für Informatik und Mathematik (TU Darmstadt) zum Thema: „Mehr Demokratie in der Digitalisierung wagen“ halten.
Zu den weiteren vortragenden Expert*innen gehören Prof. Dr. Martin Belov (Sofia Universität „St Kliment Ochridski“, Professor für Verfassungsrecht), Prof. Dr. Beatrice Brunhöber (Goethe-Universität, Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung), Dr. Laliv Melamed (Goethe-Universität, Postdoktorandin der Clusterinitiative ConTrust am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Prof. Dr. Sabine Müller-Mall (TU Dresden, Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen), Prof. Dr. Sofia Ranchordas (Universität Groningen/LUISS Universität Rom, Professor of Public Law) und Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh (EBS Universität, Professor für Öffentliches Recht, Empirische Rechtsforschung und Rechtsökonomik).
Die Ringvorlesung wird veranstaltet von der Forschungsinitiative ConTrust am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Organisiert und konzipiert wurde die Reihe von Prof. Christoph Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der Goethe-Universität).
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Erste Jahrestagung der Clusterinitiative „Vertrauen und Konflikt“ am 4. November 2021
26. Oktober 2021
Vertrauen wird oftmals als Gegenbegriff zu dem des Konflikts verstanden. Die Forscher*innen der Clusterinitiative „ConTrust: Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“ gehen hingegen davon aus, dass sich in modernen Gesellschaften Vertrauen in Konflikten nicht nur bewähren muss und damit gefestigt werden kann, sondern unter bestimmten Bedingungen dort erst entsteht. Zugleich gibt es problematische Dynamiken, in denen Vertrauen in bestimmte Personen oder Parteien Konflikte schürt oder verhärtet. Für ConTrust ergibt sich aus dieser Beobachtung die Aufgabe, die Kontexte von Vertrauen und Konflikt zu beleuchten, um die Bedingungen eines gelungenen Austragens sozialer Konflikte zu bestimmen.
Die Tagung beginnt mit einer Begrüßung durch den Präsidenten der Goethe-Universität Prof. Dr. Enrico Schleiff, der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Staatsministerin Angela Dorn und der beiden Co-Sprecher der Clusterinitiative ConTrust Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Rainer Forst. Im Anschluss folgt die Keynote „What Kinds of Trust Does Democracy Need?“ von Prof. Mark E. Warren, der online zugeschaltet sein wird.
Den Abschluss des öffentlichen Teils der Tagung bildet ein prominent und international besetzter Roundtable, an dem der Humanwissenschaftler Prof. Dr. Jan Delhey (Magdeburg) und die politische Philosophin Prof. Dr. Sally J. Scholz (Villanova) teilnehmen sowie die PolitikwissenschafterlInnen Dr. Clara Weinhardt (Maastricht) und Prof. Dr. Thomas Biebricher von ConTrust. Moderieren wird der Forschungskoordinator von ConTrust Dr. Tobias Wille.
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