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Thaumaturgische Pilger zwischen Gott und Maschine in „La Voie lactée“
15. Dezember 2022/20:00 - 22:30
Lecture & Film „Kino am Abgrund der Moderne. Die Filme von Luis Buñuel“
Vortrag von Nicole Kandioler (Wien)
Eine Trilogie über die Suche nach der Wahrheit, nannte Luis Bunuel im Rückblick seine drei Filme LA VOIE LACTÉE (1969), LE CHARME DISCRET DE LA BOURGEOISIE (1972) und LE FANTÔME DE LA LIBERTÉ (1974). Wurde LA VOIE LACTÉE von Kritik und Publikum eher verhalten aufgenommen, bezeichnet ihn Jean-Claude Carrière in der Arte-Dokumentation von Francois Lévy-Kuentz, LE CHARME DISCRET DE LUIS BUÑUEL (2013), als das wichtigste Werk des Filmemachers. In dem Vortrag sollen zwei Aspekte des Schaffens von Luis Buñuel durch die Verengung des Blicks auf LA VOIE LACTÉE diskutiert werden. Einerseits die Verstrickungen von Religion und (cinematischer) Technologie, die im Buñuelschen Diktum vom Kino als thaumaturgischer, das heißt als Wunder bewirkender Maschine, ihren Ausdruck finden. Andererseits die die Bildräume Bunuels motivisch durchwandernde Opposition von Raum und Reise, Stillstand und Bewegung, oder Dokumentarismus und Surrealismus.
Nicole Kandioler ist Film- und Medienwissenschafterin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Universität Wien. Ihre Forschungsschwerpunkte sind (ost-)europäische Medienkultur, Gender Media Studies und dokumentarische Formen.
Vortrag in deutscher Sprache
Filmvorführung: LA VOIE LACTÉE, Frankreich 1969, 101 Min.
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Karten können jeweils auf den Seiten des Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) gekauft werden.
Kuratiert von Daniel Fairfax und Vinzenz Hediger