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Buñuel in Amerika: „The Young One“
8. Dezember 2022/20:00 - 22:30
Lecture & Film „Kino am Abgrund der Moderne. Die Filme von Luis Buñuel“
Vortrag von Daniel Fairfax (Frankfurt)
Während Europa vom Faschismus überrannt wurde, verbrachte Luis Buñuel die Jahre 1938-1945 im Exil in den USA. Trotz seiner Zusammenarbeit mit Iris Barry im Museum of Modern Art waren seine Versuche, einen Film in den USA zu drehen, aber ausnahmslos gescheitert. Erst 1960 bekam er die Gelegenheit, das Land mit THE YOUNG ONE(auch unter dem spanischen Titel LA JOVEN bekannt) kinematographisch zu behandeln. Mit seiner Geschichte eines schwarzen Musikers, der auf einer isolierten Insel im amerikanischen Süden in Konflikte um ein junges weißes Mädchen verwickelt wird, greift THE YOUNG ONEdie rassistischen und sexistischen Strukturen des Jim Crow-Zeitalters mit erstaunlicher Offenheit an. Für diesen in Mexiko gedrehten Film war Buñuel trotzdem nur „in“ Amerika, wie Kafka es war für seinen Amerika-Roman. Sein Blick war derjenige eines Außenseiters, der eine fremde, in vielerlei Hinsicht widerwärtige aber umso faszinierendere Gesellschaft entomologisch studiert.
Daniel Fairfax ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft an der Goethe Universität-Frankfurt und Autor von The Red Years of Cahiers du Cinéma (1968-1973).
Vortrag in deutscher Sprache
Filmvorführung: THE YOUNG ONE, Mexiko 1960, 95 Min.
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Karten können jeweils auf den Seiten des Deutschen Filminstitut & Filmmuseum (DFF) gekauft werden.
Kuratiert von Daniel Fairfax und Vinzenz Hediger