Lecture & Film 2024/25
Seit mehr als zehn Jahren beschäftigt sich die Reihe „Lecture & Film“ über zwei Semester hinweg jeweils mit dem Werk einer bedeutenden Regisseurin oder eines bedeutenden Regisseurs oder einem thematischen Feld. Die aktuelle „Lecture & Film“-Reihe befasst sich mit dem Thema „Black Atlantic Cinema“.
„Black Atlantic“ ist ein Konzept des britischen Soziologen Paul Gilroy, mit dem er auf die Erfahrung des transatlantischen Sklavenhandels und ihre Folgen für die Moderne bis in die Gegenwart verweist. Anstatt über Nationalstaaten formiert sich Kultur, so Gilroy, über größere geographische Räume und in komplexen historischen Formationen und Schichtungen. Für den Raum des „Black Atlantic“ ist für Gilroy ein verbindendes Element die Erfahrung des „doppelten Bewusstseins“ im Sinne des großen amerikanischen Soziologen und Historikers W.E.B. DuBois. “Sich selbst sehen durch die Augen … einer Nation, die einen mit Verachtung anblickt“, lautet DuBois‘ Formel für das “doppelte Bewusstsein”, in dem marginale Menschen in Gesellschaften leben, die von Unterdrückung geprägt sind.
In der Reihe nähern sich Wissenschaftler*innen, Kurator*innen und Künstler*innen den vielfältigen Weisen an, in denen Filmkünstler*innen auf die Herausforderung des Lebens im „doppelten Bewusstsein“ antworten, von Afrika über Brasilien und die Karibik bis hin zum (post)kolonialen Europa.
31. Oktober
„A Deusa Negra“ (Die schwarze Göttin)
Ola Balogun, Brasilien 1979
Einführung: Kurator und Regisseur Didi Cheeka, Leiter der Lagos Film Society
14. November
„Little Senegal“
Rachid Bouchareb, Algerien/Frankreich/Deutschland 2001 (Originalversion mit englischen Untertiteln)
Einführung: Boukary Sawadogo (New York)
21. November
„Amina“
Izu Ojukwu, Nigeria 2021, englische Originalfassung
Einführung: Didi Cheeka, Vinzenz Hediger
Weitere Termine
5., 12. und 19. Dezember 2024,
16. und 23. Januar 2025
Jeweils 20 Uhr
DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Schaumainkai 41
Die Reihe wird kuratiert von Didi Cheeka, Feven Haile, Daniel Fairfax und Vinzenz Hediger.
Veranstalter
Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Goethe Universität und Kino im deutschen Filmmuseum in Kooperation mit dem Forschungszentrum „Normative Ordnungen“, dem Forschungscluster „ConTrust – Vertrauen im Konflikt“ und der hessischen Film- und Medienakademie; realisiert mit Mitteln des Adickes-Fonds der Goethe Universität