Veranstaltungen des Forschungszentrums im Rahmen der Frankfurter Bürger-Universität
24. Januar 2023

Im Rahmen der Frankfurter Bürgeruniversität veranstalten das Forschungszentrum Normative Ordnungen und die Clusterinitiative ConTrust eine Podiumsdiskussion zum Thema Widerstand und Protest. Darüber hinaus finden Dialog-Spaziergänge in der Stadt statt, bei denen Fragen von Widerstand und Demokratie nachgegangen wird.
In einer Podiumsdiskussion am 2. Februar wird der Status von Protest in der Demokratie genauer ausgelotet. Während öffentlich artikulierter Protest in seiner begründeten Kritik für ein demokratisches System wichtig ist, kann Protest auch destruktiv sein und die Rechtsstaatlichkeit in Frage und auf die Probe stellen. Protest kann auf mangelndes Vertrauen in politische Institutionen hinweisen, aber auch in sich das Vertrauen in diese schmälern, wenn er beispielsweise gewaltsam unterdrückt wird. In der Podiumsdiskussion „Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie“ soll das Verhältnis von Protest, Demokratie und Vertrauen näher ausgelotet werden.
Im Rahmen der Bürger-Universität finden zudem zwei Dialog-Spaziergänge in Kooperation mit Normative Orders und ConTrust statt. Diese widmen sich Protest und Widerstand im Kontext und Bild der Stadt Frankfurt.
Zur Podiumsdiskussion „Unsichtbarer Widerstand – Vertrauen und Protest in der Demokratie“: Hier…
Weitere Veranstaltungen der Frankfurter Bürger-Universität: Hier…
ConTrust Working Paper „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty“ erschienen
8. Dezember 2022

Prof. Dr. Hanna Pfeifer und Dr. Irene Weipert-Fenner haben das dritte Working Paper der Forschungsinitiative ConTrust verfasst. Das Papier mit dem Titel „Time and the Growth of Trust under Conditions of Extreme Uncertainty. Illustrations from Peace and Conflict Studies“ ist im Open Access-Programm der Initiative veröffentlicht worden. Die Forscherinnen untersuchen darin die Vertrauensdynamiken unter extrem unsicheren Bedingungen; bewaffneten Konflikten und Massenprotesten.
Beide dieser Kontexte seien in der Forschung zu Vertrauen und Konflikt in den Internationalen Beziehungen bislang unterrepräsentiert. Pfeifer und Weipert-Fenner zeigen in ihrem Working Paper anhand der MENA-Region (Middle East and Northern Africa), dass sich empirisch feststellen lässt, wie bestimmte Arten von Vertrauen unter extrem unsicheren Bedingungen überhaupt entstehen, statt, wie intuitiv geschlussfolgert werden kann, zu erodieren. In extrem ungewissen Situationen können, in Kombination mit starken Emotionen, Zukunftsfragen positiv gewendet werden, so die Politikwissenschaftlerinnen. Konflikte mit politischen Eliten wiederum könnten interpersonelles Vertrauen stärken. Empirisch zeige sich zudem, dass Vertrauen stark von unterschiedlichen Kontexten abhängt und zugleich spillover-Effekte in andere Konfliktsituationen und Vertrauensbeziehungen haben kann.
Weitere Informationen sowie Download des Working Papers: Hier…
ConTrust Working Paper „The Justification of Trust in Conflict“ von Prof. Dr. Rainer Forst erschienen
24. November 2022

Unter dem Titel „The Justification of Trust in Conflict. Conceptual and Normative Groundwork“ ist kürzlich das Working Paper No. 2 im Open Access-Programm der Forschungsinitiative ConTrust veröffentlicht worden. In dem Arbeitspapier widmet sich Prof. Dr. Rainer Forst der Rechtfertigung von Vertrauen in Konflikten und legt damit auch eine wissenschaftliche Grundlage für die interdisziplinäre Arbeit der Forschungsinitiative.
Entgegen der geläufigen Auffassung, nach der Vertrauen ein Wert an sich sei, argumentiert Forst darin, dass Vertrauen eine Rechtfertigung braucht, die in sozialen und politischen Konflikten entstehen kann. Vertrauen sei demzufolge als normativ neutrales Konzept anzusehen, welches von weiteren normativen Ressourcen und Argumenten abhängig ist, um als Wert zu gelten. Um dies zu verdeutlichen, schlägt der politische Philosoph vor, zwischen einem Konzept und verschiedenen Konzeptionen des Begriffs zu unterscheiden, also einer generellen Definition des „A vertraut B im Kontext C im Bezug auf/zu D“ und spezifischen Konzeptionen wie demokratischem Vertrauen.
Zum ConTrust Working Paper: Hier…
Zum FGZ Working Paper: Hier…
Neuerscheinung: „The Oxford Handbook of Ordoliberalism“, herausgegeben unter anderem von Prof. Dr. Thomas Biebricher
20. November 2022

Seit der Finanzkrise 2008 und deren Folgen ist der Ordoliberalismus wieder in akademischen und öffentlichen Debatten präsent. Dennoch herrscht große Ambiguität bezüglich einer genauen Definition des Begriffes. In der renommierten Reihe „Oxford Handbooks“ bei Oxford University Press ist kürzlich das „Handbook of Ordoliberalism“ erschienen. Das Buch wird von Thomas Biebricher, Werner Bonefeld und Peter Nedergaard herausgegeben und bietet mit Beiträgen von internationalen Experten eine umfassende Darstellung des Ordoliberalismus.
Der Begriff Ordoliberalismus wird häufig im spezifisch deutschen Kontext angewandt, wenngleich er sich mittlerweile auch in anderen Kontexten und Regionen findet, zum Beispiel in China. Das Oxford Handbook bringt die Beiträge verschiedener Experten zusammen, die sich darin mit intellektuellen Ursprüngen, Beispielen, theoretischen Kernargumenten, praktischen Anwendungen sowie zeitgenössischen Debatten des Ordoliberalismus befassen. Damit wird der Begriff des Ordoliberalismus greifbar; insbesondere für den englischsprachigen Raum, in dem bisher kein so umfassendes Werk über den Begriff existiert.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ beginnt am 29. November 2022
14. November 2022

Im Rahmen der sogenannten Digitalen Revolution sind auf dem Gebiet künstlicher Intelligenz in den vergangenen Jahren rapide technische Fortschritte erzielt worden. Algorithmen und Technologien zur Verarbeitung und Auswertung großer Datenmengen (Big Data) wirken sich im heutigen globalen Zeitalter auf nahezu alle Bereiche gesellschaftlichen Lebens aus und verändern kollektive gesellschaftliche Strukturen ebenso wie ökonomische Geschäftsmodelle. Nicht zuletzt dadurch haben diese Entwicklungen auch Auswirkungen auf die Rechtsprechung und stellen eine Herausforderung für individuelle Entscheidungsfindungen dar.
Die virtuelle Ringvorlesung „Algorithms // A Brave New World?“ der Forschungsintiative „ConTrust“ am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und der Frankfurter Gespräche zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main widmet sich – unter neuem Titel – bereits im fünften Semester Fragen, die in diesem Zusammenhang entstehen.
Zu den Vortragenden der Reihe gehören die Rechtswissenschaftlerinnen Gillian Hadfield (University of Toronto) Kat Geddes, (NYU School of Law), Hannah Bloch-Wehba (Texas A&M University School of Law), Lyria Bennett Mose (UNSW), Katherine Jo Strandburg (NYU School of Law) und Hannah Ruschemeier (FernUniversität Hagen) sowie Johann Laux vom Oxford Internet Institute. Convenors der Reihe sind Christoph Burchard (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Clusterinitiative „ConTrust“) und Indra Spiecker gen. Döhmann (Goethe-Universität Frankfurt am Main, Clusterinitiative „ConTrust“).
Weitere Informationen und Programm: Hier…
Zweite Jahreskonferenz der Clusterinitiative ConTrust am 17. und 18. November 2022
3. November 2022

Das Verhältnis von Vertrauen und Konflikt genauer zu bestimmen steht im Fokus der zweiten internationalen Jahreskonferenz der Forschungsinitiative „ConTrust“, die am 17. und 18. November 2022 im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Campus Westend der Goethe-Universität stattfindet. Insbesondere der Begriff des Vertrauens, verschiedene Dynamiken sozialer Konflikte und die Rolle des Vertrauens in diesen Auseinandersetzungen sollen auf der zweitätigen Konferenz beleuchtet werrden. Außerdem stehen die Fragen, wie Ungewissheit, die durch eine Reihe von globalen Krisen in jüngster Zeit entstanden ist, Konflikte verschärft und wie sie eine Herausforderung für die Reproduktion von sozialem und politischem Vertrauen darstellt, im Fokus der Veranstaltung. Vertrauen, so der Ausgangspunkt der Forscher:innen der Clusterinitiative, muss sich in Konflikten nicht nur bewähren, sondern kann auch in ihnen entstehen. Um Kontexte des Vertrauens und des Konfliktes zu beleuchten, müssen die Konzepte bestimmt und in ein Verhältnis zueinander gesetzt werden.
Zur Veranstaltung: Hier…
Vertrauensdynamiken in der digitalen Gesellschaft – Vortrag von Balázs Bodó in der ConTrust Speaker Series am 23. November 2022
1. November 2022

Unsere digitale Gesellschaft stützt sich auf ein sich fortwährend ausweitendes Netz digitaler Infrastrukturen. Dies zwingt uns dazu, einige unserer Grundannahmen über eine der grundlegendsten Ressourcen in allen zwischenmenschlichen, sozialen und wirtschaftlichen Beziehungen zu überdenken: Vertrauen. Wie verändern sich gesellschaftliche Vertrauensbeziehungen unter den Bedingungen der Digitalisierung und der Zunahme vertrauensbildender privater digitaler Infrastrukturen? Dieser Frage geht Prof. Dr. Balázs Bodó (Universität Amsterdam) am 23. November 2022 in seinem Vortrag „Trust dynamics in the digital society: a research agenda“ im Rahmen der ConTrust Speaker Series nach.
Dr. Balázs Bodó ist Wirtschaftswissenschaftler, Sozialwissenschaftler und Associate Professor am Institut für Informationsrecht der Universität Amsterdam. Außerdem ist er Leiter des interdisziplinären Forschungsschwerpunkts „Trust in the digital society“.
Der Vortrag findet ab 18.15 Uhr im Gebäude „Normative Ordnungen“ auf dem Uni Campus Westend in Raum EG 01 statt und kann auch über Zoom verfolgt werden.
Weitere Informationen: Hier…
Prof. Dr. Vera King über die Sozioanalyse Pierre Bourdieus
31. Oktober 2022

Der französische Soziologe Pierre Bourdieu liefert mit seinem Konzept der Sozioanalyse einen bedeutenden Zugang zu gesellschaftlichen Formen der Ungewissheit, so die Soziologin und Sozialpsychologin Vera King in ihrem neuen Buch.
King nennt die Sozioanalyse eine Psychoanalyse des Sozialen. Pierre Bourdieu habe sich zunehmend um eine Verbindung der Erkenntnisse von Psychoanalyse und Sozioanalyse bemüht und dabei zuerst auf das Nicht-Bewusste, später auf “Unbewusstes” Bezug genommen. Ausdifferenzierte Verbindungen von Sozioanalyse und Psychoanalyse können es ermöglichen, Zugänge zu Dispositionen und Praxisfiguren zu finden, die gesellschaftlich und individuell nicht bewusst, gerade deshalb jedoch sehr wirksam sind, so die Sozialpsychologin.
“Sozioanalyse – Zur Psychoanalyse des Sozialen mit Pierre Bourdieu” von Prof. Dr. Vera King ist im Psychosozial-Verlag erschienen.
Mehr Informationen zum Buch: Hier…
Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“ mit internationalen Gästen aus Wissenschaft und Kultur am 10. und 11. November
28. Oktober 2022

Vielerorts wird momentan eine Krise der Demokratie diagnostiziert und die drohende Spaltung der Gesellschaft beklagt. Dabei steht immer die Frage im Raum: Was bedeutet es, Demokratie und Diversität zu vereinbaren? Ethno-nationalistische Parteien von Trump bis zur AfD haben eine vermeintliche Antwort – eine, die die Realität post-migrantischer Gesellschaften außer Acht lässt. Damit geht es nicht mehr um die Frage nach Demokratie oder Autoritarismus, sondern nach einer Demokratie für alle oder einer Demokratie für manche.
Das Kulturfestival „Der Konflikt der Demokratien“, das am 10. und 11. November in der Frankfurter Paulskirche stattfindet, widmet sich genau diesem Spannungsfeld in einer Reihe von Talks, Filmscreenings und Lesungen und bietet ein Forum für Begegnung und Diskussion. Die Frage nach der Zukunft der Demokratie wird auf lokale und nationale, internationale und interdisziplinäre Weise zur Debatte gestellt. Zu den Gästen gehören das Filmkollektiv Babylon’13, der Filmregisseur Vinicius Reis, die politische Philosophin Lea Ypi, der Menschenrechtsforscher Harsh Mander, die Schriftstellerin und Dramaturgin Guiomar de Grammont und weitere.
Zur kostenfreien Anmeldung: Hier…
Weitere Informationen und Programm: Hier…
Akteure und soziale Kontexte rechter Gewalt – Online-Vortragsreihe im Wintersemester 2022/23

18. Oktober 2022
Wenn rechte Gewalt in Deutschland thematisiert wird, wird meist eine statistische Perspektive auf das Ausmaß der Gewalt eingenommen. Dieser Blickwinkel kann rechte Gewaltphänomene jedoch nur begrenzt erklären. In der Online-Vortragsreihe „Akteure und soziale Kontexte rechter Gewalt“, die vom 25. Oktober bis zum 20. Dezember 2022 stattfindet, soll daher soziologisch-historisch untersucht werden, wie sich konkrete Akteure verhalten und sich soziale Kontexte auf rechte Gewalt auswirken. Dazu sollen insbesondere aktuelle und historische Phänomene in den Blick genommen werden.
Thematisch erstrecken sich die Vorträge von rechtsextremen Netzwerken und Jugendkulturen der 1970er bis 1990er Jahre, über aktuelle Phänomene wie den (vermeintlichen) Lone-Actor-Terrorismus und rechtsextreme Online Communities (z.B. Incels), bis hin zu Radikalisierungsprozessen der Impfgegner*innen-Bewegung. Den Auftakt der Veranstaltungsreihe macht Prof. Dr. Dr. hc. mult. Donatella Della Porta (Scuola Normale Superiore Virence) am 25. Oktober mit dem Vortrag „Explaining radicalizationprocesses in anti-vax protests during pandemic times: A relational approach to violence“.
Weitere Informationen: Hier…
Erstes ConTrust Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“ am 13. Oktober 2022
29. September 2022

In Zeiten von Krisen zeigt sich deutlich, wie groß der gesellschaftliche und politische Bedarf an wissenschaftlichem Expert:innenwissen, gesicherten Informationen und vertrauenswürdiger Medienberichterstattung ist. Unter dem Titel „Krisenwissen kommunizieren“ widmet sich am 13. Oktober 2022 ab 13 Uhr das erste ConTrust Praxisforum daher der Rolle des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft, Medien, Politik und Bürger:innen.
Im Rahmen eines Workshops, einer Diskussionsrunde und über einen „Markt der Möglichkeiten“ werden Verteter:innen aus Wissenschaft, Medien und anderen Praxisbereichen in einen konstruktiven Austausch treten und darüber diskutieren, wie eine vertrauenswürdige und -bildende Kommunikation in Zeiten von Krisen und Konflikten gelingen kann. Die verschiedene Formate bieten dabei die Möglichkeit, thematische Zugänge zu diskutieren, Erwartungen zu formulieren, aber auch informell ins Gespräch zu kommen. Beteiligte der Forschungsinitiative „ConTrust“ sind die PolitikwissenschaftlerInnen Sarah Brockmeier, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Dr. Stefan Kroll, der Medien- und Filmwissenschaftler Dr. Florian Hoof und die Soziologin Dr. Greta Wagner.
Nähere Informationen zum Praxisforum „Krisenwissen kommunizieren“: Hier…
Prof. Dr. Nicole Deitelhoff übernimmt Vorsitz des Gremiums zur Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen
2. August 2022

Wie die Gesellschafter der documenta und Museum Fridericianum gGmbH gestern bekannt gegeben haben, wird ein Gremium bestehend aus sieben Wissenschaftlerinnen die Aufarbeitung der Antisemitismusvorfälle der Documenta fifteen in den kommenden Monaten fachwissenschaftlich begleiten. Prof. Nicole Deitelhoff, Co-Sprecherin von „ConTrust“, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Leibniz-Instituts „Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung“ (HSFK) und geschäftsführende Sprecherin des „Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt“ (FGZ), übernimmt den Vorsitz des Gremiums. Die Wissenschaftlerinnen sind zuständig für die erste Bestandsaufnahme der Abläufe, Strukturen und Rezeptionen rund um die documenta fifteen, sollen Empfehlungen für die Aufarbeitung geben und erörtern, welche Aspekte einer vertieften wissenschaftlichen Analyse bedürfen. Außerdem werden sie bei der Analyse möglicher weiterer antisemitischer Bildsprache und Sprache sowie bereits als antisemitisch identifizierten Werken beraten.
Weitere Informationen in der Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst: Hier…
ConTrust begrüßt die vier neuen Principal Investigators Christine Laudenbach, Tobias Singelnstein, Jonas Wolff und Lisbeth Zimmermann
20. Juli 2022
Prof. Dr. Christine Laudenbach, Prof. Dr. Tobias Singelnstein, Prof. Dr. Jonas Wolff und Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann gehören nun der Forschungsinitiative „ConTrust“ als Principal Investigators an. Das beschloss die Mitgliederversammlung durch ihre Wahl am 19. Juli 2022. Prof. Dr. Christine Laudenbach ist derzeit Inhaberin der Professur Household Finance am Leibniz-Institut für Finanzforschung SAFE. Prof. Dr. Tobias Singelnstein ist seit dem 1. April 2022 Professor für Strafrecht und Kriminologie am Fachbereich Rechtswissenschaft der Goethe-Universität, Jonas Wolff wurde am 22. März auf die Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung & Lateinamerika der Goethe-Universität berufen. Ebenso seit Frühjahr 2022 ist Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann Inhaberin der Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Internationale Institutionen und Friedensprozesse.
Die Mitgliederversammlung beschloss des Weiteren die Aufnahme weiterer Assoziierter Mitglieder. Dazu zählen der Sozialpsychologe Prof. Dr. Rolf van Dick, die Filmwissenschaftlerin Prof. Laliv Melamed, PhD und der Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Dr. h.c. Thomas Vesting.
Neuerscheinung „The Law of Global Digitality“, herausgegeben u. a. von Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann
13. Juli 2022

Dass das Internet ein rechtsfreier, ungeordneter und anarchischer Raum ist, ist eine verbreitete Einschätzung, die so nie gültig war. Tatsächlich sind rechtliche und anderweitige Normen im Kontext digitaler Technologien immer relevant gewesen und werden zunehmend wichtiger. Nur: Wie sieht die digitale Ordnung aus, die aus den verschiedenen, potentiell auch widersprüchlichen Normen entsteht?
Dieser Frage widmet sich der Sammelband „The Law of Global Digitality“, der von Matthias C. Kettemann, Alexander Peukert und Indra Spiecker gen. Döhmann herausgegeben wurde.
Gleichwohl bleibt die Frage nach dem genauen Verhältnis von digitalen Technologien und dem Recht weiterhin eine wichtige, insbesondere, da die Digitalisierung keineswegs als abgeschlossen gelten kann.
In „The Law of Global Digitality“ wird dieses Verhältnis näher ausgelotet. Der Band, der als Open Access veröffentlicht wurde, vereint dazu zehn Sichtweisen zum Thema, die sich in fünf Teile gliedern. Der Fokus liegt dabei unter anderem auf intellektuellem Eigentum, Datenschutz, Medienrecht und Kriminalrecht. Die Fragestellung des Buches geht zurück auf ein Forschungsprojekt im Forschungsverbund Normative Ordnungen.
Weitere Informationen zum Buch: Hier…
Vortrag der Philosophin Nancy Fraser über Kapitalismus als Gesellschaftsform
20. Juni 2022

Klima-, Wirtschafts-, Demokratie-Krise: Die bedeutende US-amerikanische Philosophin Nancy Fraser betrachtet die „überwältigenden Probleme“ unserer Gegenwart als miteinander verwoben. Sie seien allesamt von ein und demselben gesellschaftlichen System verursacht worden, meint Fraser – vom Kapitalismus.
Über die Hintergrundbedingungen des Kapitalismus und darüber, wie sich soziale Bewegungen gegen ihn verbünden könnten, spricht die bedeutende Philosophin in einem Vortrag unter dem Titel „Three Faces of Capitalist Labor: Uncovering the Hidden Ties between Gender, Race, and Class“ am 23. Juni 2022, 18:15 Uhr, Hörsaalzentrum, Hörsaal 3, Campus Westend.
Nancy Fraser ist derzeit Professorin für Politikwissenschaften und Philosophie an der New School in New York. Sie ist bekannt für ihre Werke über Gerechtigkeitskonzepte und ihre Kritik an Identitätspolitik und liberalem Feminismus.
Der Vortrag findet statt auf Einladung der Kolleg-Forschergruppe Justitia Amplificata, des Forschungsverbunds Normative Orders, des Clusterprojekts ConTrust und der Leibniz Forschungsgruppe Transnationale Gerechtigkeit. Die Einführung spricht Prof. Dr. Rainer Forst.
“Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics” – Vortrag von Prof. Peter J. Katzenstein im Rahmen der ConTrust Speaker Series
23. Mai 2022

Am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, trägt der renommierte Politikwissenschaftler Prof. Peter J. Katzenstein in der ConTrust Speaker Series unter dem Titel „Power in Uncertainty: Exploring the Unexpected in World Politics“ vor.
Der Vortrag baut auf Katzensteins Buch „Protean Power. Exploring the Uncertain and Unexpected in World Politics” (Cambridge University Press 2018) auf, in dem er von der in den Internationalen Beziehungen vorherrschenden Annahme abrückt, dass die Welt von kalkulierbaren Risiken auf der Grundlage von Machtschätzungen beherrscht wird. Demgegenüber führt Katzenstein das Konzept der „proteanischen Macht“ ein, das sich auf die Agilität der Akteure bei der Anpassung an Situationen der Unsicherheit konzentriert.
Die Vortrag von Prof. Peter J. Katzenstein findet am Mittwoch, dem 1. Juni 2022, um 16.15 Uhr sowohl online über Zoom als auch vor Ort im Gebäude „Normative Ordnungen“ (Max Horkheimer Str. 2, 60323 Frankfurt am Main) in Raum EG 01 auf dem Campus Westend statt. Um Anmeldung an office@normativeorders.net wird gebeten.
Weitere Informationen zum Programm der Reihe: Hier…
Frauen in den Wirtschaftswissenschaften weltweit weiterhin unterrepräsentiert
2. Mai 2022
Frauen sind in vielen akademischen Berufen und Positionen unterrepräsentiert. In der Studie „Underrepresentation of women in the economics profession more pronounced in the United States compared to heterogeneous Europe“ ist jetzt der Frauenanteil in den Wirtschaftswissenschaften untersucht worden. Dabei stellt sich heraus, dass weltweit lediglich jede vierte Professur der Disziplin durch eine Frau besetzt ist. Im Nachwuchsbereich ist das Verhältnis ausgeglichener, dort beträgt der Frauenanteil 37%.
Während Untersuchungen dieser Art bisher vor allem einzelne Länder in den Blick nahmen, ermöglicht der weltweite Fokus dieser Studie, die von ConTrust PI Guido Friebel gemeinsam mit Emmanuelle Auriol, Alisa Weinberger und Sascha Wilhelm durchgeführt wurde, auch regionale Vergleiche. Dadurch lassen sich einige überraschende Unterschiede feststellen.
Den größten Frauenanteil in Bezug auf alle Positionen konnten die Forschenden in Australien und Neuseeland ausmachen; dort betrug er 35%, gefolgt von 32% in Europa, 34% bei den restlichen Ländern und 27% in Nordamerika. Beim Blick auf Europa wird allerdings auch klar, dass vor allem die skandinavischen Länder sowie Rumänien, Polen und Spanien den Schnitt deutlich heben, während der Anteil zum Beispiel in Deutschland geringer ist.
Die Autorinnen und Autoren diskutieren in ihrer Studie auch einige Gründe für die eher schleppende Angleichung des Geschlechterverhältnisses in den Wirtschaftswissenschaften. So zeige sich ein enger Zusammenhang zwischen den Ergebnissen und den in der jeweiligen Gesellschaft vorherrschenden allgemeinen Einstellungen. Weitere Faktoren seien die Organisationskulturen der Hochschulen, institutionelle Regelungen und Anforderungen in den jeweiligen Berufungsverfahren, welche auch zu Selbstselektion führen könnten.
Die Untersuchung ist zu Beginn des Monats in „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht worden. Untersucht wurden insgesamt 238 Universitäten und Business Schools, mit insgesamt mehr als 34.000 Personen. Die Daten wurden mittels eines Web-Scraping-Algorithmus gewonnen, welcher die Webseiten der Universitäten durchsuchte; danach wurden sie anhand einer Analyse der Vornamen sowie durch Gesichtserkennung klassifiziert. Im Anschluss sind die Daten im Kontakt zu den Universitäten verifiziert worden.
Mehr zur Studie: Hier…
Zur Veröffentlichung: Hier…
“Algorithms, Uncertainty and Risk” – Virtuelle Ringvorlesung im Sommersemester 2022
21. April 2022

Wie Individuen und Gruppen sich zukünftig verhalten, war lange Zeit geprägt von rechtlichen und institutionellen Vorgaben und individuellen Erfahrungen. Seit der sogenannten „algorithmischen Wende“ jedoch werden individuelles und Gruppenverhalten konsequent in großem Stil ausgewertet und Zukunft auf Basis von Wahrscheinlichkeiten und Statistiken gestaltet. Damit wird Zukunft einerseits vorhersehbarer; andererseits wird sie aber auch anfälliger für Ereignisse, die von solchen Vorhersagen nicht erfasst werden – zum Beispiel, weil sie zu selten auftreten oder durch Zufälle bedingt sind. Gleichzeitig ändert sich die Kontrolle (rechtlicher) Entscheidungen, denn sie muss nun die Entscheidungsfindung stärker im Blick haben.
Die Ringvorlesung wird veranstaltet von der Forschungsinitiative ConTrust, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Organisiert und konzipiert wurde sie von Prof. Christoph Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der Goethe-Universität).
Die Reihe dieses Semesters schließt inhaltlich an die vorangegangenen Ringvorlesungen „Algorithmen zwischen Vertrauen und Kontrolle„ und „Algorithmen und die Transformation von Demokratie“ an.
Weitere Informationen: Hier…
„Regionales Forschungszentrum – Transformations of Political Violence (TraCe)“ untersucht ab April Ursachen, Dynamiken und Effekte politischer Gewalt
1. April 2022
Das weltweite Konfliktgeschehen hat an Intensität wieder zugenommen. Globalisierung und technologischer Wandel ermöglichen neue Formen kriegerischer und terroristischer Gewalt. Welchen Effekt haben diese Entwicklungen auf politische Gewalt? Wie kann politische Gewalt von internationalen Institutionen begrenzt oder aber legitimiert werden? Wie wird sie gedeutet und gerechtfertigt? Diesen Fragen widmet sich das interdisziplinäre Verbundprojekt „Regionales Forschungszentrum – Transformations of Political Violence (TraCe)“, in dem fünf hessische Forschungsinstitute zusammenarbeiten. An dem Zentrum, das im April seine Arbeit aufnimmt, sind das Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK), die Goethe-Universität Frankfurt mit der Forschungsinitiative „ConTrust – Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“, die Justus-Liebig-Universität Gießen, die Philipps-Universität Marburg und die Technische Universität Darmstadt beteiligt. Das Verbundprojekt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit ca. 5,2 Mio. Euro gefördert.
Von Seiten der Goethe-Universität, die mit 900.000 Euro gefördert wird, sind Prof. Dr. Astrid Erll, Prof. Dr. Hanna Pfeifer (zugleich ConTrust), Prof. Dr. Constantin Ruhe und Prof. Dr. Lisbeth Zimmermann am Verbundprojekt beteiligt. Sie forschen insbesondere in den ersten drei Forschungsfeldern zu Formen, Institutionen und Interpretationen politischer Gewalt. Darüber hinaus sind drei der vier leitenden Wissenschaftler*innen der HSFK, Prof. Dr. Christopher Daase, Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Jonas Wolff, ebenfalls Mitglieder der Goethe-Universität und der Forschungsinitiative „ConTrust“.
„Gerade der russische Krieg in der Ukraine zeigt, wie Vertrauensverlust zu Krieg und Krieg zu weiterem Vertrauensverlust führt. In keinem Krieg zuvor ist so explizit mit dem Einsatz von Nuklearwaffen gedroht worden. Mit diesen Drohungen werden nicht nur internationale Absprachen verletzt, dass Nuklearwaffen nur defensive Waffen sind und ein Nuklearkrieg niemals geführt werden dürfe, sondern es wird auch das Vertrauen in die Stabilität nuklearer Abschreckung untergraben. Insofern hat die Kriegführung in der Ukraine unmittelbare Auswirkungen auf das Vertrauensverhältnis zwischen den Staaten und auf die internationale Stabilität. Die Frage, wie (und ob überhaupt) nach diesem Krieg wieder zu kooperativem Verhalten zurückgekehrt und neues Vertrauen aufgebaut werden kann, wird Teil des TraCe-Forschungsprogramm der nächsten Jahre sein“ so Professor Daase.
Dass insbesondere Gewaltkonflikte ein Kontext sind, im Rahmen dessen sich die Frage nach der (Möglichkeit und Grenzen der) Entstehung und Erhaltung von Vertrauen verschärft stellt, nimmt auch Hanna Pfeifer zum Ausgangspunkt ihrer Überlegungen. In ihrer Forschung widmet sie sich bewaffneten Konflikten im Nahen Osten und Nordafrika. Sie interessiert sich einerseits für die Frage, was mit politischem und epistemischem Vertrauen unter Bedingungen wechselnder Herrschaft und staatlicher wie nicht-staatlicher Gewalt in Konfliktgebieten passiert. Andererseits, untersucht sie im Arbeitspaket zum Formwandel politischer Gewalt mit ihren Kolleginnen, welchen Einfluss die zunehmende Internationalisierung dieser Kriege auf Konflikt- und Vertrauensdynamiken unter sowie zwischen beteiligten Akteuren und der Bevölkerung hat.
Das Verbundprojekt geht auf eine bundesweite Ausschreibung des BMBF zur Förderung und Weiterentwicklung von Forschungsverbünden im Bereich der Friedens- und Konfliktforschung zurück.
Weitere Informationen: Hier…
Zur ausführlichen Meldung der Goethe-Universität: Hier…
Tagung „Das vermessene Leben. Transformationen der digitalen Gesellschaft“ am 1. und 2. Juli 2022
31. März 2022

Wie verändert die Digitalisierung die Arbeits- und Lebenswelt? Wie wirkt sie sich auf das Verhältnis zum Selbst, zum Körper und zu anderen aus? Und welche sozialen und psychischen Folgen haben digitales Messen und Vergleichen? Fragen wie diese stehen im Zentrum der interdisziplinären Tagung „Das vermessene Leben. Transformationen der digitalen Gesellschaft“, die am Freitag, 1. Juli, und Samstag, 2. Juli 2022 am Campus Westend der Goethe-Universität Frankfurt am Main stattfindet.
Sie wird veranstaltet von Vera King, Professorin für Soziologie und psychoanalytische Sozialpsychologie an der Goethe-Universität und Direktorin des Sigmund-Freud-Instituts in Frankfurt, zudem Principal Investigator der Forschungsinitiative ConTrust, Benigna Gerisch, Psychoanalytikerin und Professorin für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse an der International Psychoanalytic University Berlin sowie Hartmut Rosa, Professor für Allgemeine und Theoretische Soziologie an der Universität Jena und zugleich Direktor des Max-Weber-Kollegs in Erfurt. Zu den Referierenden gehören u.a. Armin Nassehi (München), Indra Spiecker gen. Döhmann (Frankfurt, ConTrust), Philipp Staab (Berlin), Jürgen Straub (Bochum) und Judy Wajcman (London).
Weitere Informationen und Programm: Hier…
Zur Pressemeldung (PDF): Hier…
Jonas Wolff auf Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung der Goethe-Universität berufen
29. März 2022

Jonas Wolff, Assoziiertes Mitglied der Forschungsinitiative „ConTrust“ und Vorstandsmitglied des Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK) wurde am vergangenen Montag auf die W3-Professur für Politikwissenschaft mit dem Schwerpunkt Transformationsforschung, Fokus Lateinamerika, am Fachbereich Gesellschaftswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt berufen. Es ist die erste Berufung der Forschungsinitiative „ConTrust“ mit dem Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung.
Nicola Fuchs-Schündeln in die Leopoldina aufgenommen
24. März 2022

Prof. Nicola Fuchs-Schündeln, Ph.D., Inhaberin des Lehrstuhls für Makroökonomie und Entwicklung an der Goethe-Universität und Principal Investigator der Forschungsinitiative „ConTrust“ und des Forschungsverbunds „Normative Ordnungen“, ist als Mitglied in die Nationale Akademie der Wissenschaft Leopoldina aufgenommen worden. Eine zentrale Aufgabe der Leopoldina ist die Beratung von Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu aktuellen wissenschaftlichen und wissenschaftspolitischen Fragen. Im letzten Jahr hat Nicola Fuchs-Schündeln bereits an der Erstellung des Gutachtens „Konsequenzen der Corona-Pandemie für Strukturwandel und Wirtschaftspolitik vor dem Hintergrund europäischer und globaler Verflechtungen“ der Leopoldina mitgewirkt.
Zur ausführlichen Meldung der Goethe-Universität: Hier…
„Political Trust“ – Vortrag von Kevin Vallier am 16. Februar 2022
2. Februar 2022

Eine Standardannahme der Forschung ist, dass Vertrauen und Konflikt im Gegensatz zueinander stehen und sich gegenseitig ausschließen. In der ConTrust Speaker Series wird diese Annahme in Frage gestellt und nach der Dynamik von Vertrauen und Konflikt in verschiedenen Kontexten des sozialen Lebens gefragt. Am 16. Februar 2022 wird um 18.15 Uhr Kevin Vallier in der Reihe sprechen und einen Vortrag zu über „Political Trust“ halten.
Weitere Informationen zur Veranstaltung: Hier…
„Visible Evidence“. Dokumentarfilm und die Krise der Demokratie
9. Dezember 2021

Wie reagiert der Dokumentarfilm auf die aktuelle Krise der Demokratie? Mit diesem Thema setzen sich vom 14. bis zum 18. Dezember mehr als 300 internationale Wissenschaftler:innen, Filmemacher:innen und Künster:innen auseinander. Die Veranstaltung „Visible Evidence“ findet als Hybridveranstaltung im Künstlerhaus Mousonturm und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum statt.
Um diese Fragen geht es in der fünftägigen internationalen Konferenz mit Diskussionen, Screenings, Workshops und Vorträgen, die das Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft (TFM) der Goethe-Universität Frankfurt in Zusammenarbeit mit der Forschungsinitiative ConTrust, dem Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und dem Künstlerhaus Mousonturm und dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum vom 14. bis zum 18. Dezember ausrichtet. Die Veranstalter haben die Tagung im Hybrid-Format auch als öffentliche Veranstaltung konzipiert, da sie Dokumentargeschichte als ein Instrument der öffentlichen Meinung verstehen.
Der Blickwinkel der Vorträge ist so weit wie das Feld der mehr als 300 angekündigten Teilnehmer:innen aus Europa, Asien, den USA und Südamerika: Das audiovisuelle Erbe Afrikas und die Kolonisierung gehören ebenso zu den Themen wie Spuren von Traumata in Kolonialarchiven, der Arbeiterfilm, Umwelterzählungen im Dokumentarfilm aus Osteuropa und Amateurfilme von Jugendlichen aus den US-amerikanischen Inner-Cities der 1960er Jahre. Die internationale Ausrichtung ist seit der Gründung von „Visible Evidence“ vor 28 Jahren Programm: „Visible Evidence“ ist ein Netzwerk von Künstler:innen, Kurator:innen, Filmemacher:innen und Wissenschaftler:innen aus über dreißig Ländern, die sich mit aktuellen Fragen des Dokumentarfilms auseinandersetzen und zur nicht-fiktionalen Medienkultur selbst wichtige Beiträge leisten. Seit 1993 findet „Visible Evidence“ jedes Jahr an einem anderen Ort statt, mittlerweile auch jedes Jahr auf einem anderen Kontinent. Nach Montreal, Sao Paulo, Buenos Aires, Stockholm, Los Angeles und Bochum ist „Visible Evidence XVII“ in Frankfurt die zweite deutsche Ausgabe der Tagung. Insgesamt wurde „Visible Evidence“ bereits 26 Mal veranstaltet.
Die Konferenz ist als hybride Veranstaltung (unter 2G-Bedingungen) geplant. Alle Veranstaltungen haben einen Zoom-Raum bzw. sind per Livestream zu besuchen, und die meisten Veranstaltungen werden aufgezeichnet.
Zu den Förderern und Partnern der 27. „Visible Evidence“-Konferenz gehört die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), das Graduiertenkolleg „Configurations of Film“, der Forschungsverbund „Normative Orders“, das Clusterprojekt „ConTrust“, die Freunde und Förderer der Goethe-Universität, das Goethe-Institut, das Forschungszentrum Historische Geisteswissenschaften, die Hessische Film- und Medienakademie, die Johanna Quandt-Universitäts-Stiftung und die Stadt Frankfurt.
Ringvorlesung „Algorithmen und die Transformation von Demokratie“ untersucht im kommenden Semester die Einflüsse der Digitalen Revolution auf politische Systeme
28. Oktober 2021

Algorithmen werden in unserer Lebenswirklichkeit immer bedeutsamer und dabei auch zunehmend politisch. Auch und gerade in unseren Demokratien sorgen sie für einen Formwandel politischer Macht und Ordnung. Sie sind – im Guten wie im Schlechten – dazu in der Lage, Einfluss auf unsere politischen Systeme zu nehmen, sie zu stabilisieren, zu transformieren und auch zu erschüttern. Schon deshalb bedürfen sie der demokratischen (Mit-)Gestaltung. Hoffnungen auf mehr Demokratizität, Flexibilität und grenzüberschreitender Sozialität stehen insofern Befürchtungen ökonomischer Überwachung, diskriminierender Klassifikation, digitaler Entmündigung und data illteracy gegenüber.
Die Veranstaltungen werden online über Zoom stattfinden und beginnen standardmäßig 18.00 Uhr; mit der Ausnahme des 10. Februar 2022, an dem die Vorlesung „Maps to the Future: 3D Animation Models and the Speculative Operation“ von Dr. Laliv Melamed (Goethe-Universität) schon um 17.00 Uhr beginnt. Die erste Vorlesung der Reihe wird am 2. November 2021 Prof. Dr. Johannes Buchmann, Professor für Informatik und Mathematik (TU Darmstadt) zum Thema: „Mehr Demokratie in der Digitalisierung wagen“ halten.
Zu den weiteren vortragenden Expert*innen gehören Prof. Dr. Martin Belov (Sofia Universität „St Kliment Ochridski“, Professor für Verfassungsrecht), Prof. Dr. Beatrice Brunhöber (Goethe-Universität, Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtsvergleichung), Dr. Laliv Melamed (Goethe-Universität, Postdoktorandin der Clusterinitiative ConTrust am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“), Prof. Dr. Sabine Müller-Mall (TU Dresden, Professorin für Rechts- und Verfassungstheorie mit interdisziplinären Bezügen), Prof. Dr. Sofia Ranchordas (Universität Groningen/LUISS Universität Rom, Professor of Public Law) und Prof. Dr. Emanuel V. Towfigh (EBS Universität, Professor für Öffentliches Recht, Empirische Rechtsforschung und Rechtsökonomik).
Die Ringvorlesung wird veranstaltet von der Forschungsinitiative ConTrust am Forschungsverbund „Normative Ordnungen“ und den Frankfurter Gesprächen zum Informationsrecht des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Umweltrecht, Informationsrecht und Verwaltungswissenschaften der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Organisiert und konzipiert wurde die Reihe von Prof. Christoph Burchard (Professor für Straf- und Strafprozessrecht, Internationales und Europäisches Strafrecht, Rechtsvergleichung und Rechtstheorie der Goethe-Universität und Mitglied des Forschungsverbunds „Normative Orders“) und Prof. Indra Spiecker gen. Döhmann (Professorin für Öffentliches Recht, Informationsrecht, Umweltrecht und Verwaltungswissenschaft der Goethe-Universität).
Weitere Informationen: Hier…
Erste Jahrestagung der Clusterinitiative „Vertrauen und Konflikt“ am 4. November 2021
26. Oktober 2021

Vertrauen wird oftmals als Gegenbegriff zu dem des Konflikts verstanden. Die Forscher*innen der Clusterinitiative „ConTrust: Vertrauen im Konflikt. Politisches Zusammenleben unter Bedingungen der Ungewissheit“ gehen hingegen davon aus, dass sich in modernen Gesellschaften Vertrauen in Konflikten nicht nur bewähren muss und damit gefestigt werden kann, sondern unter bestimmten Bedingungen dort erst entsteht. Zugleich gibt es problematische Dynamiken, in denen Vertrauen in bestimmte Personen oder Parteien Konflikte schürt oder verhärtet. Für ConTrust ergibt sich aus dieser Beobachtung die Aufgabe, die Kontexte von Vertrauen und Konflikt zu beleuchten, um die Bedingungen eines gelungenen Austragens sozialer Konflikte zu bestimmen.
Die Tagung beginnt mit einer Begrüßung durch den Präsidenten der Goethe-Universität Prof. Dr. Enrico Schleiff, der hessischen Staatsministerin für Wissenschaft und Kunst Staatsministerin Angela Dorn und der beiden Co-Sprecher der Clusterinitiative ConTrust Prof. Dr. Nicole Deitelhoff und Prof. Dr. Rainer Forst. Im Anschluss folgt die Keynote „What Kinds of Trust Does Democracy Need?“ von Prof. Mark E. Warren, der online zugeschaltet sein wird.
Den Abschluss des öffentlichen Teils der Tagung bildet ein prominent und international besetzter Roundtable, an dem der Humanwissenschaftler Prof. Dr. Jan Delhey (Magdeburg) und die politische Philosophin Prof. Dr. Sally J. Scholz (Villanova) teilnehmen sowie die PolitikwissenschafterlInnen Dr. Clara Weinhardt (Maastricht) und Prof. Dr. Thomas Biebricher von ConTrust. Moderieren wird der Forschungskoordinator von ConTrust Dr. Tobias Wille.
Weitere Informationen: Hier…